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Argent
Admin && Spielleitung
Dakota
Admin && NPC | Grafikerin
Francis
Grafikerin für Avatare
Twilight
Helferin für Avatare
Caruso
linke Hand Argents
Coricopat
Aufsicht des Rollenspiels
Kapitel 3: Das unberührte Paradies
Wetter: Sommer. Später Nachmittag. Sonne geht auf. Keine Wolken am Himmel. Starke Hitze. Im Schatten kalt. Schwül, kein Wind. 20 - 23 °C
Was bisher geschah....
Nachdem die Nachricht von der Flucht aus der Stadt erst einmal herum gegangen ist trafen sich Katzen am Stadttor. Dort, in einer dunklen Gasse fing Argent an über das weitere Vorgehen zu reden. Es ist Zeit, das Nest der Menschen zu verlassen und ein neues Leben im Wald zu beginnen. Jedem steht es frei, ob sie nun gehen oder nicht. Der Clan der Samtpfoten besteht aus wenigen Mitgliedern und nur, weil eine Gruppe von Katzen sich gebildet hat bedeutet das nicht gleich, dass sie auch ein Clan ist. Es wird sich zeigen, wer nun eine Samtpfote sein will und darf und wer nicht.
Hast du je den Wunsch verspürt auszubrechen und ab zu hauen? Nein? Bei den Samtpfoten bleibt dir wohl nichts Anderes übrig! Stell dir vor, du bist eine Katze. Eine Hauskatze, wohl gemerkt. In einer großen Stadt lebst du und eines Tages verhalten sich deine Menschen seltsam. Sie wollen dich nicht mehr streicheln und halten Abstand von dir. Angeblich soll es eine Katzenseuche geben und ehe du dich versiehst, landest du auf der Straße. Allein und ohne Ahnung, was jetzt zu tun ist. Was würdest du tun? Nun, der Kater Argent hat sich entschlossen einen Clan mit seiner Geliebten Alpha zu gründen. Willst du zu ihnen gehören oder lieber allein um her streifen? Es ist deine Entscheidung. Dein Leben.
Jade:
"Du bist bei mir und das ist für mich das Allerwichtigste."
Sunny:
"Ja ja, das sagen sie alle. Und am Ende bin ich wieder diejenige, die nicht teilen wollte. Hier, nimm!"
Alter Charakter : Geschlecht : Fellfarbe : Größe :
Thema: Kapitel 3: Das unberührte Paradies Do Jan 03, 2013 12:31 am
Zaghaft, geradezu ängstlich lugt die Morgensonne über die Baumwipfel und taucht das Land in ein warmes, zärtliches Licht. Wie eine Umarmung umfängt sie die schlafenden Katzen, welche sich im hohen Gras zusammengerollt haben. Noch spielen sie in ihrer Traumwelt, doch bald werden auch sie den neuen Tag willkommen heißen und somit ihr Abenteuer fortsetzten. Der Weg ist nicht mehr lang, aber lang genug, um den vorangegangenen Abend Revue passieren zu lassen und sich auf die Zukunft in ihrer neuen Heimat einzustellen. Aber die Muskeln sind Müde, die Pfoten wund. Ihr Weg hat Kraft gekostet und die paar Stunden Erholung reichten nicht, um ihre geschundenen Körper zu heilen. Trotzdem werden sie aufstehen. Weil sie alle wissen, dass es zu gefährlich ist am Tage auf einer Wiese zu laufen. Allerlei Gefahren können auftauchen und so sind sie dazu gezwungen weiter zu laufen, Schmerzen zu ertragen. Aber wird der Wald die versprochene Freiheit enthalten? Werden alle Schrecken, alle Ängste von den Vierbeiner abfallen oder werden sie geradewegs in weitere Gefahren stolpern? Noch ist ihre Zukunft ungewiss und trotzdem liegt dort eine Gewisse Hoffnung, ein Hauch von Abenteuerlust auf den Katzen und Sehnsucht fließt in ihren Adern. Sie sind aus den Fängen der Stadt entkommen, der Geruch von Dreck und Abgasen verfliegt langsam und stetig. Die Hauskatzen scheinen sich zu wilden, unbezwingbaren Waldtieren zu entwickeln, ohne Scheu, ohne Angst. Sie können frei atmen, frei denken, frei leben. Weil sie in Freiheit hausen und doch wird es immer Lebewesen geben, die ihnen ansehen, dass sie Hauskatzen sind, dass in ihrem Blut das Blut ihrer faulen Ahnen fließt, das Blut von Stubentigern. Und es wird immer Lebewesen geben, die die Neuankömmlinge nicht akzeptieren. Werden sie diesen skeptischen Augen entgegen treten können oder unter ihnen zerbrechen?!
Sommer
Früher Morgen. Die Sonne lugt zaghaft über die Baumwipfel des Waldes. Das Land ist in sanftes Licht getaucht
Einige weiße Wolken hängen am Himmel, doch es sieht nicht nach Regen aus. Die Luft ist angenehm warm und die Strahlen der Morgensonne versprechen einen heißen Tag, doch in den Schatten des Waldes ist es kälter. Es weht ein stetiger, kühler Wind. 15-17°C
Bild: *klick*
Anubis Wächter der Seelen
Alter Charakter : 4 jahre Geschlecht : Kater Fellfarbe : Grau/Silber Größe : 33 cm
Thema: Re: Kapitel 3: Das unberührte Paradies Mi Jan 09, 2013 6:19 pm
Erschrocken fuhr Anubis zusammen. Einen seltsamen Traum hatte er. Noch immer haftete dieser an seinem Geist. Zerrissen von Furcht und Argwohn blinzelte er gegen das Licht an. Der Tag war bereits heran gebrochen und empfing ihn mit den sanften Strahlen der Sonne. Weich war der Untergrund unter seinem Leib. Langsam hatte er den Schreck aus seinem Körber verbannt. Wohlig kuschelte sich der Kater noch mal in sein Nachtquartier. Gerade entspannten sich seine Muskeln wieder und beinahe wäre er wieder in einen leichten Schlaf hinab geglitten. Doch dann zuckten seine Ohren aufgeregt um her, die Barthaare fingen an zuvibrieren. Dort war ein Geräusch und ein Geruch so verlockend, dass seine Absichten die Nachtruhe zu verlängern und erst später in den jungen Tag zu starten zerbrachen. Hektisch sprang er auf, sein Blick schweifte um seine Umgebung. Da war dieses freudige Gefühl in seiner Brust, welches er nur bei einer Sache hatte. Es kribbelte, als wären dort tausend Schmetterling. Mit großen Schritten bahnte er sich seinen Weg, das Grollen seines Magen einte sich zu den Flattergetier. Ein seltsames Gefühl war es, zwischen unsagbaren Verlangen und heischender Neugier. Seine Pfoten trugen ihn leise voran. Anubis senkte sich hinab gen Boden und schlich mit aufgeregter Vorfreude weiter. Sein Verhalten glich beinahe einem jungen Kitten und jah, so fühlte er sich in diesen Momenten des vollkommenen Glücks. Gerade streckte er seinen Kopf hervor, schloss dabei jedoch die Augen und zog diesen Geruch tief in seine Lungen. Sie füllten sich mit dem Duft seines Verlangens, erst als er sicher war keine der einzelnen Nuancen verpasst zu haben, entließ er die Luft wieder und verlor einen glücklichen Seufzer. Funkelnd erstrahlten seine gelben Honigaugen wieder und warfen einen sehnsüchtigen Blick hinauf.
Da, da war sie in gleißend hellen Licht gehüllt. Er pirschte sich weiter an sie heran, während sie ihm nur ihren Rücken offenbarte. Ein nebeliger Dampfhauch stieg vom Herd empor, an welchem sie stand. Sein Lieblingsfresschen machte sie. Er wusste es und sie wusste es. Der Geruch war so himmlisch, Anubis lief bereits das Wasser im Maul zusammen. Nur noch die letzten Schritte waren zu überwinden, bis er endlich zwischen ihren Beinen herum streichen konnte. Er schlängelte sich nun wieder aufgerichtete um jedes ihrer Stelzen und genoss es, als ihr Leib vom leichten Schreck zusammen fuhr. "Da bist du ja schon." Ihre sanfte Stimme lullte ihn ein und ließ ihn bebend aufbrummen. Ihr Lächeln galt nur ihm, während sie endlich die Schale mit dem Futter hinab auf den Boden stellte. Mit steil aufgerichteten Schwanz schaute er in ihre Augen und sie in die seinen. Hinab gekniet auf seine Höhe fuhr sie ihm liebevoll über den Kopf, dass seine Ohren sich etwas hinab bogen, dann fuhr ihre zarte Hand weiter, den grazilen Rücken hinab, der sich ihr entgegendrückte, bis ihre Berührungen im Nichts verschwanden, nachdem sie seinem Leib bis hin zu seinem geringelten Ende gefolgt war. Noch immer schnurrend, machte er einen kleinen Satz, warf sich mit seinem Körper in ihre Richtung, auf dass sein Kopf sanft gegen ihren strich. Ihr dunkles Haar fiel ihm ins Gesicht und kitzelte seine feinen Tasthaare. Der Kater in den Locken gehüllt und mit verschleierter Sicht, hätte nichts schöneres erleben können. Ein feines Miauen entgegnete er ihr. Erst jetzt wandte er sich zu seiner Futterschale, denn auch sie begann nun sich ihr eigenes Frühstück zu machen. Kurz hielt er inne, vor der duftenden und noch leicht dampfenden Schale, die seinen Namen trug in einer fein geschwungenen Schrift. Es war kein prüfender Blick, mehr ein dankender, bevor er ehrend den ersten Bissen nahm.
Mit weit aufgerissenen Augen erstarrte der Kater. Ein bitterer Geschmack breitete sich auf seiner Zunge aus. Heimlich kroch er in seinen Körper, glitt an ihm entlang und ließ seine Haare sich aufstellen. Schnell wirbelte er umher, sprang in die Richtung seines Frauchens, welches in verzerrten Schwarz zu schwinden drohte. "NEIN!", wollte er schreien. Wieso? Wieso tat sie ihm das an?! Ihre Sanftheit war gewichen, der Schemen wirkte grausam, verzog das Gesicht zu einer widerwärtigen Fratze, die ihn verhöhnte, während er losrannte, ihr immer wieder nach, doch sie schien unerreichbar. Nie kam er ihr hinter her. Das Schwarz um ihn herum brach auf ihn ein, jedes Licht wich und auch sie wurde langsam von der Dunkelheit aufgefressen, bis sie gänzlich verschluckt war und er allein zurück blieb.
"Allein." Die war sein erster und einziger Gedanke mit dem er erwachte und nicht nur das, er schien wie eingemeißelt in seinem Kopf und in seinem Herz zu sein. Träge rappelte sich die Mau zwischen all den Katzen auf. Sofort hatte er wieder gewusst wo er war, als er die Augen aufschlug und das satte Grün der Wiese begutachtet hatte, welches in den Sonnenstrahlen wie feine Juwelen funkelte. Allein, zwischen all den anderen. Sein Herz war schwer. In seinem Blick hing beißende Trauer. Leise erhob er sich und schlich an all den Körpern vorbei, manche zusammen gedrängt, andere abseits. Keinen davon wollte er wecken und so stahl er sich davon. Etwas abseits von der Gruppe blieb Anubis stehen, setzte sich neben einen der vereinzelten Bäume und blickte in die Ferne. Der Wald war bereits zu sehen. War dort wirklich die Rettung zu erwarten? Eigentlich befasste sich seine Seele in diesem Moment nicht mit jener Frage. Eigentlich war er endlos weit fern. Die hellen Augen wurden glasig und wässrig. Nur mühevoll konnte er sich ein Wimmern unterdrücken, welches durch den schmalen Körper wanderte. "Warum hat sie mir nicht vertraut?" Leise murmelte er die Worte gen den Himmel.
[allein, abseits der Gruppe, anspielbar]
Jade blühendes Mondlicht
Alter Charakter : 2 Jahre Geschlecht : Weiblich Fellfarbe : Schwarz - Grau meliert Größe : 27 cm
Thema: Re: Kapitel 3: Das unberührte Paradies Sa Jan 12, 2013 1:54 am
Lange hatte es gedauert, bis Jade unter all den anderen Katzen ihren Bruder wieder fand. Dieser hatte sich natürlich etwas abseits bereits hingelegt und Jade bettete sich neben ihn. Es war schön die Wärme seines Körpers zu spüren. Wie früher, als sie noch zusammen auf dem Hof lebten. Das waren schöne Zeiten gewesen. Nicht immer einfach aber besser als das hier. Bevor Jade eingeschlafen war, hatte sie ihren Blick noch einmal über die Gruppe wandern lassen. Ob das hier alles gut ging? Ihr taten die Kitten leid. Aber auch all die anderen Katzen und Kater hatten es nicht leicht. Nur noch einen kurzen Blick hatte Jade auf ihren Kater mit Halsband werfen können, dann waren ihr die Augen zugefallen und sie hatte traumlos geschlafen.
Erst als sie leise Schritte hörte, schlug sie die Augen wieder auf. Obwohl sie erschöpft war, war ihr Schlaf nicht tief gewesen. Das durfte er hier in der Wildniss auch nicht sein. Noch waren sie nicht in Sicherheit. Sie sah den großen, silbernen Kater an sich vorbeigehen. Er war ihr gestern nur einmal aufgefallen, als sie Francis suchte. Er saß meistens bei dem Kater, welcher der Anführer der Gruppe war. Langsam stand Jade auf. Ihr tat alles weh. Die kleinen Pfötchen brannten und sie fühlte sich immer noch müde. Obwohl sie bis eben noch geschlafen hatte. Liebevoll leckte sie Coricopat ein paar Mal über den Kopf. Es tat so gut ihn an ihrer Seite zu haben. Hatte Jade doch wirklich Bedenken gehabt, dass er in der Stadt zurück blieb. Hier würde er auch noch seinen Frieden finden, dessen war sie sich sicher. Es gab sicherlich genug Platz, damit er sich nicht eingesperrt fühlte.
Dann stand Jade gänzlich auf und schlich zu dem silbernen Kater. Sie würden in Zukunft viel miteinander zu tun haben. Da war es besser, wenn man sich schon ein bisschen besser kennen lernte. Die Kälte des Morgens kroch in Jades Fell und die Kätzin fröstelte. Mit einem leisen Schnurren kündigte sie ihr Kommen an und setzte sich dann neben den Kater. Sie blickte in die gleiche Richtung wie er. Die letzten Worte hatte sie gehört. Doch Jade wusste, wenn sie etwas nicht zu interessieren hatte. Sie wollte einfach nur da sein. Sie selbst hasste Einsamkeit. Vielleicht ging es dem Kater ja genauso. "Glaubst du wir schaffen es bis heute Abend zum Wald?" Fragte sie dann unverbindlich.
[schläft bei Coricopat, wacht auf, putzt ihren Bruder über den Kopf, geht dann zu Anubis, spricht]
Takara Juwel der Jagd
Alter Charakter : 4 Jahre Geschlecht : Weiblich Fellfarbe : Grau Größe : 29cm
Thema: Re: Kapitel 3: Das unberührte Paradies Sa Jan 12, 2013 7:39 pm
Ein zaghafter, bleicher Sonnenstrahl suchte sich den Weg direkt in ihr Gesicht, weshalb sie die Augen öffnete. Sie musste lange geschlafen haben, denn der Morgen brach schon an. Reglos blieb sie liegen, schloss die Lider wieder um ihre Augen zu schützen. Mit jeder weiteren Minute würde der Sonnenstrahl an Kraft gewinnen. Sie hatte keinen Grund um aufzustehen. Trotzdem tat sie es. Sie hatte auch keinen Grund um sich zu waschen. Trotzdem tat sie es. Sie hatte keinen Grund um im Wald ihre Bahnen zu ziehen. Trotzdem würde sie es tun. Einfach nur um einen weiteren Tag hinter sich zu bringen. Mit einem letzten Wisch über ihr Ohr beendete sie ihre kurze Pflege. Sie hatte es nicht nötig. Die Müdigkeit, die ihre Glieder schwer werden ließen, schüttelte sie mit einer schwungvollen Bewegung aus ihrem Körper. Die Sinnlosigkeit blieb. Ihr Magen knurrte noch nicht, doch der Hunger setzte schon langsam ein. Prüfend öffnete sie ihr Maul einen Spalt breit. Gerade genug um die Gerüche besser zu identifizieren. Das erste was ihr in die Nase kam, war der Geruch von Maus und von verschiedenen kleinen Vögeln. Amsel, Spatze...auch ein Kaninchen musste hier gestern vorbeigekommen sein. Gestern...
Gestern hatte sie sich umentschieden und war dem Geruch der fremden Katze doch nicht gefolgt. Der Gedanke an Gesellschaft hatte sie davon abgehalten, denn sie wollte keine. Von nun an würde sie ihr Leben alleine leben, ohne irgendwelche Störfaktoren. Tag ein, Tag aus konnte nun sie selbst entscheiden, was sie tun würde. Und vermutlich würden viele Tagen den gleichen Ablauf beinhalten. Gemischte Gefühle kamen in Takara auf, welche sie sofort herunterschluckte. Sie wollte sich nicht den Tag verderben lassen. Stattdessen konzentrierte sie sich auf die Strahlen der Morgensonne, die ein schönes Muster von Licht und Schatten auf den Boden warfen. Sie atmete tief durch, ehe sie sich umschaute und einige Schritte tat. Erneut prüfte sie die Luft und spitzte die Ohren. Noch schien kein Beutetier in der Nähe zu sein. Sie hörte nur eine Biene summen und schüttelte energisch den Kopf. Sie war unaufmerksamer als sonst. Das war nicht gut bei der Jagd.
Vielleicht sollte sie sich eine Abkühlung in einem Bach können. Die kalte Erfrischung würde sie wieder klarer denken lassen. Momentan fühlte sich ihr Kopf an wie ein glitschiger Fisch. Und Fische gehörten ins Wasser oder in ihren Magen. Sie schüttelte sich ein weiteres Mal und schlug die Richtung zu einem kleinen, wirklich schmalen Bach ein, den sie gestern in nicht allzu weiter Ferne von ihrem Schlafplatz gefunden hatte. Der schmale Wasserfluss glich eher einem zu groß geratenen Rinnsal, als einem wirklichen Bach, aber es musste reichen. Das Wasser schaffte es gerade so über ihre Pfote zu schwappen als sie diese hineinsetzte. Sie stellte sich so gut wie möglich in die Mitte und legte sich dann hin um sich zu drehen. Ihr Fell wurde sofort nass, doch durchweichte nicht. Gut um es in der Sonne trocknen zu lassen.
Sie stieg aus dem Rinnsal und schüttelte sich kurz. Wirklich viel hatte es ihr nicht gebracht, aber es musste reichen, da es keinen Fluss in ihrer unmittelbaren Nähe gab. Sie nahm noch ein paar Maulvoll von dem flüssigen Element, ehe sie sich wieder auf die Suche nach Beute machte.
[Alleine - wacht auf - putzt sich kurz - geht zu einem kleinen Bach - macht sich bereit zur Jagd]
Alpha das Glückskätzchen
Alter : 28 Alter Charakter : 2 Jahre Geschlecht : Katze Fellfarbe : Schildpattmuster Größe : 31 cm
Thema: Re: Kapitel 3: Das unberührte Paradies Sa Jan 12, 2013 9:57 pm
Am Vorabend erst hatte sie sich damit gebrüstet die Partnerin des Anführers zu sein und wenige Stunden später hatte sie überlegt, ob sie sich neben ebendiesen zu Ruhe betten sollte oder nicht. Argent selbst war völlig erschöpft in den wohligen Schlaf versunken, während seine Gefährtin vor ihm saß und ihn mit Augen voller Fragen betrachtete. Es war Alphas Pflicht ihrem Gatten zur Seite zu stehen und doch fiel es ihr so schwer und allein die Nachtruhe, der Platz an seiner Seite, ihr Atem im Einklang mit dem seinigen warfen in ihr so viele Zweifel auf, dass die Bunte selbst den Schlaf nicht hatte einfangen können, nur wild mit den Pfoten nach ihm geschlagen hatte, bis schließlich diese Tätigkeit sie so erschöpfte, dass sie in wirre Träume gestürzt war. Es hatte sich richtig angefühlt, neben Argent zu liegen und doch war es so falsch. Rücken an Rücken, nicht Nase an Nase, wie sie es sonst getan hatten. “Damit das Erste, was ich am Morgen sehe, deine grünen Augen sind.“, hatte sie damals gesagt. “Weil sie mich immer daran erinnern, was du versuchst mir zu ermöglichen und mich für einige Sekunden noch im Glauben lassen, ich sei noch am Träumen. Weil sie so strahlen wie der Wald in meiner Fantasie.“ Und nun? Nun hatte sie schon Angst diese Augen in den frühen Stunden des Tages zu sehen, als hätten sie sich zu den Seelenspiegeln einer giftigen Schlange entwickelt. Alpha hasste sich dafür, dass sie selbst so weit von Argent abgedriftet war. Statt seines warmen Atems hatte sie in der Nacht nur seine harte Wirbelsäule gespürt, die ihr in den Rücken stach. Dieser monotone, weiche Schmerz hatte auch ihre Träume bestimmt. Doch nun, am Morgen konnte sich Alpha an nichts mehr erinnern. Noch immer hatte sie den Kopf auf ihre Vorderpfoten gebettet, noch immer lag sie eingerollt auf dem glatten Gras, umringt von hohen, grünen Halmen und dem Duft vieler fremder Katzen. Die Bunte hatte ihre Augen geschlossen, versuchte auszumachen, ob Argent bereits wach war. Ob er sie wohl wecken würde? Alpha wusste es nicht... Früher hatte er ihr gerne ins Gesicht gepustet, wenn er vor ihr wach war. Wie sie das gehasst hatte... Und wie sie sich jetzt nach einer solchen kleinen Geste sehnte! Sie war hin und her gerissen. Einerseits waren da diese Zweifel, diese Stimmen, die ihr sagten, dass sie nicht mehr das Recht hätte an Argents Seite zu ruhen. Recht hatten sie. Recht hatten sie alle. Sie war ihm entflohen, weil die Umarmung seiner Liebe sich zu gut und sicher angefühlt hatte. Und jetzt, wo sie der Meinung war, sie hatte nicht das Recht zu ihm zurück zu kehren, jetzt wollte sie nichts mehr als genau das. Und Argent? Er würde so oder so Schmerzen leiden müssen, denn Alpha würde für immer sein Herz mit ihren Krallen bearbeiten, ob sie es nun wollte oder nicht. Aber Liebe machte ja bekanntlich blind und Argent war zu gerne ohne Augenlicht...
Mit diesem Gedanken raffte Alpha sich schließlich auf. Ihre Knochen schmerzten von dem müßigen Weg, aber ihre Pfoten taten nur leicht weh. Die Straßen der Stadt hatten sie abgehärtet. Die Bunte streckte sich ausgiebig und leckte sich mehrmals über Brust, Rücken und Beine, bevor sie sich auf dem Weg machte nach Augen, die ihr Zuversicht schenkten. Alpha wusste genau, wem dieses Augenpaar gehörte, aber dennoch lief sie erst zwischen all den Katzen umher, bevor sie wirklich nach dem Poeten Ausschau hielt, nach Anubis suchte, den sie zu ihren engsten Freunden zählte, obwohl sie ihn gerade erst kannte. Er hatte es einfach geschafft, sich in ihr Herz zu schleichen und dort war er geblieben. Es dauerte nicht lange, da fand Alpha den getupften Kater an einem einsamen Baum vor, unweit von den Katzengruppe entfernt. Soeben hatte sich eine silberne Kätzin zu ihm gesellt und ihn angesprochen. Alpha überlegte kurz, ob sie diese bereits kannte, konnte sich aber an keinen Namen erinnern und entschied für sich selbst, dass dieser im Verlauf des Gesprächs in Erfahrung gebracht werden könnte. Für gewöhnlich reagierte Alpha mit Argwohn auf Fremde, selbst wenn Freunde in ihrer Nähe sind, aber an diesem Morgen fühlte sie sich so zerschlagen, so aufgebraucht, dass sie nicht mal die Lust auf eine kleine Auseinandersetzung aufbringen konnte. Daher lief Alpha unverwandt auf Anubis und die andere Kätzin zu und ließ sich zur Rechten des Getupften nieder. Mit einem zarten Lächeln wandte sie sich an ihren Freund.
“Guten Morgen, Anub... huch!“
eigentlich hatte sie vorgehabt den Getupften mit Freude zu begrüßen - sie war ja nicht durch und durch kaltherzig -, aber da war etwas in den Augen des Katers, dass sie hatte stutzig werden lassen. War er etwa traurig? Unsicher sah Alpha zu der schwarz-grauen Fremden hinüber. Die konnte ja wohl kaum so böse Worte gesprochen haben, dass Anubis daraufhin mit Trauer reagierte! Der Poet war dafür viel zu positiv und stark. Zwei bewundernswerte Eigenschaften von ihm, die in Alpha erneut das Gefühl von Freundschaft und Respekt aufsteigen ließen. Sogleich rückte die Bunte näher an Anubis heran und kringelte ihren Schwanz um seinen Körper. Sie war nicht gut ihm trösten, hatte es nie wirklich getan, aber sie versuchte ihm zumindest etwas Wärme zu spenden. Hinzu kam, dass sie gar nicht wusste, wie Anubis auf ihre Entdeckung reagieren würde. Sie selbst wäre bei dem Poeten weiterhin in Trauer geblieben - er hatte sie schon als zersplittertes Etwas erlebt -, aber wäre die fremde Kätzin zuerst zu Alpha in Tränen gekommen, so wäre es wohl auf einen Streit hinaus gelaufen. Die Bunte hatte nun mal etwas zu viel von ihrem Stolz, den sie stets verteidigen wollte. Und nun kam ihr zum ersten Mal der Gedanke, dass Anubis auch Geschichten mit sich herum trug, die ihn bedrückten, dass er nicht immer der Tröster sein konnte, nicht immer der Poet mit den weisen Worten. Und nun kam ihr zum ersten Mal der Gedanke, dass Freunde sich für gewöhnlich unterstützten in Notlagen und in sonnigen Zeiten. Und nun kam ihr zum ersten Mal der Gedanke, dass Alpha sich revangierte für Anubis taten, dass sie sich verhielt, wie man es von einer Freundin erwartete.
[denkt über den vorigen Abend nach | wacht neben Argent auf | denkt über ihre Beziehung nach | steht auf und läuft durch Katzenmasse | geht zu Anubis und Jade | redet mit Anubis | setzt sich neben ihn und will ihn trösten | denkt über bildende Freundschaft zu Anubis nach] Hach, die Zwei <3 Und Jade hat Glück, dass Alpha so brav ist an diesem Morgen (:
Coricopat Schwarz, Still und Unscheinbar
Alter : 31 Alter Charakter : 2 Jahre Geschlecht : Kater Fellfarbe : Schwarz Besonderheiten : braunes Fell an Brust-wie umgelegtes Band Größe : 33 cm
Thema: Re: Kapitel 3: Das unberührte Paradies So Jan 13, 2013 11:06 am
Die Nacht war dem neuen Morgen gewichen und nun würden die Sonnenstunden des Tages anbrechen. Wohin würden die Pfoten den schwarzen Kater wohl heute hintragen? Nach den Ereignissen der letzten unzähligen Stunden hatte er auf nichts sehnlicher gehofft, als endlich schlafen zu können und es war ein Gefühl gewesen, als hätte er Jahrzehnte lang schlafen können. Aber es waren nur wenige Stunden vergangen. Coricopat war nicht mehr sonderlich müde, aber immer noch schlaftrunken. Vorsichtig drehte er sich zu seiner Schwester um. Ihr Atem ging regelmäßig und ihr Bauch hob und senkte sich langsam. Ihr Fell welches an das seine geschmiegt lag war warm und weich. Der Kater musste schnurren. Es war schön, dass sie immer noch zusammen waren und hier an diesem Ort wenigstens für Sekunden Frieden hatten. Auch hatte es ihn erfreut, dass seine Schwester am gestrigen Abend zu ihm gekommen war und ihn nicht gemieden hatte, um zum Beispiel Francis aufzusuchen. Er musste sich langsam an die Tatsachen gewöhnen, aber bei einem Dickkopf dauerte das nun mal etwas länger als bei nachgiebigen Katzen.
Seine Schwester war nun auch wach und wandte sich zu ihm. Sie stand auf und leckte ihm über den Kopf. Dabei legte er die Ohren leicht nach hinten und schnurrte. Seine Nase legte er ihr kurz an die Stirn und dann beobachtete er, wie seine Schwester ging. Als wäre es eine Reifeprüfung blieb er liegen wo er war und blickte ihr einfach nur nach, wie sie sich zu den anderen gesellte. Ob er ihr hätte folgen sollen? Nein, dazu gab es keinen Grund. Als er ihre Pfoten sah merkte er, dass Jade müde war und Schmerzen hatte, aber sie war alt genug und könnte sehr gut selbst über sich entscheiden, das war seine feste Überzeugung. Einige Zeit noch schweiften seine Gedanken zu seiner Schwester, dann aber war da etwas anderes, was seine Aufmerksamkeit forderte. Etwas in ihm drin. Es machte sich lauthals bemerkbar, blieb für einige Sekunden und verschwand dann wieder. Einige Zeit blieb es ruhig, dann legte es wieder los. Durchdringend und lang. Es verursachte dem schwarzen Kater Magenschmerzen und er krümmte sich leicht zusammen. Leise vor sich hin fauchend begann er an einem Grashalm zu knabbern.
Es war sein Magen, der da so rumorte. Es schien, als hätte er seit Tagen nichts mehr gefressen, obwohl, wann war denn das letzte mal gewesen? Er wusste es schon gar nicht mehr. Coricopat stand auf und streckte sich, dabei gähnte er und zeigte seine spitzen Eckzähne. Seine Pfoten wollten ihn für einen Moment nicht gehorchen, aber er zwang sie zum Laufen. Zunächst wollte er dem Drang nachgeben in den Wald hinein zu laufen, fort von den anderen, aber er riss sich zusammen und steuerte auf die bereits wachte Katzentruppe zu, um den Tag nicht mit schlechter Laune zu beginnen. Am Abend war dafür noch genügend Zeit. Er hatte Durst, Hunger, war immer noch müde und seine Muskeln schmerzten bei jedem Schritt, was bei allen Göttern sollte an diesem Tag denn bitte gut werden?
Er streckte die Nase gen Himmel und sog die Luft ein. Sie roch frisch und nach Gras, aber irgendetwas stimmte nicht. Irgendetwas war nicht in Ordnung, nur was das konnte er nicht sagen. Langsam war er über die Wiese getappt und merkte nicht, dass er bereits vor der Katzengruppe stand. Er setzte sich zu ihnen und leckte sich eine Pfote sauber. Etwas lag in der Luft und es kam von ganz in der Nähe. Der schwarze Kater machte sich gar nicht erst die Mühe freundlich zu grüßen, sondern blickte die Gruppe einfach nur mit einem nichtssagenden Ausdruck an.
[Wiese, bei Jade, allein, geht zu Gruppe Jade, Anubis und Alpha] [ich hab ihn mal zu euch geschoben, weil derzeit noch niemand sonst da ist]
Argent das lebende Metall
Alter : 28 Alter Charakter : 2 Jahre Geschlecht : Kater Fellfarbe : silber-getigert Größe : 34 cm
Thema: Re: Kapitel 3: Das unberührte Paradies So Jan 13, 2013 3:19 pm
Das es anstrengend werden würde, dass hatte der silberne Kater gewusst. Das ihm nach diesem langen Marsch die Pfoten brannten und die Muskeln schmerzten, dass hatte er ebenfalls gewusst. Dass aber dieser Weg, den er hatte gehen müssen so viel Kraft aus ihm heraus saugen würde, damit hatte er nicht gerechnet. Glücklicherweise hatte keine Katze zu viel gemeckert. Ansonsten wäre Argent wohl völlig an der Last der Sorgen zerbrochen. Aber seine ständige Angst um die Katzen und seine wilden Gedanken hatte ihm auf der Reise schwer zu schaffen gemacht. Er war ein Krieger, doch seine Kräfte lagen noch immer verborgen unter dem klopfenden Hauskatzenherzen. Über die Reise hinweg hatte er wenig gesprochen. Zu Anfang noch ein paar Worte mit Coricopat, aber später hatte er sich in Schweigen gehüllt. Nur aufmunternde Laute waren ihm über die Lippen gekommen. Er hatte seine kleine Schäfchenherde auf Trapp halten müssen. Und immer wieder drängte sich ihm die Frage auf, ob es mehr potenzielle Clan-Katzen in der Gruppe gab. Diese eine Frage hatte auch seine Träume bestimmt. Überhaupt hatte er kaum noch Gedanken an Alpha und Caruso verschwendet. Er hatte seiner bunten Gefährtin nur ab und an zärtliche Blicke zugeworfen, doch kein Wort mit ihr gesprochen. Schließlich lief sie ja auch nicht in seiner Nähe. Und als sie endlich Rast gemacht hatten überrannte ihn die Müdigkeit geradezu. Argent hatte nicht einmal mitbekommen, dass Alpha sich neben ihn gelegt hatte. Stattdessen waren da diese Träume voller Katzen, die vor seinen Augen beschwingt tanzten, spielten, jagten, lebten. Unbekannte Augen starrten ihn an, voller Fragen und Hoffnung und immer wieder flüsterten Stimmen in sein Ohr, wollten aus ihm die Antworten heraus locken, wollten wissen, ob die Katzen im Clan der Samtpfoten einen Platz finden würden. Aber Argent wusste es nicht. Er sah Coricopat, er sah Jade. Sah Twilight, sah Tobi. Sah all die Katzen, die ihm gefolgt waren und überlegte, ob sie in seinen Clan gehörten oder nicht. Begutachtete ihre Fertigkeiten, ihren Gang, ihren Charakter. Aber er kam auf keine Lösung. Er war sich sicher, dass Jade in naher Zukunft unter seinem Haupte stehen würde. Sie gehörte zu Francis und Francis gehörte zum Clan. Aber Twilight? Er kannte sie kaum und er bezweifelte, dass Alpha sie mochte. Tobi? Er war ein kleiner Kater. Ebenso wie Aiko und Mika brauchte er Schutz. Argent würde ihn wohl unter seine Fittiche nehmen müssen, doch konnten sie wohl kaum gut jagen, bedurften Aufmerksamkeit und Nervenstärke. Auch Coricopat bereitete ihm Kopfzerbrechen. Der Kater hatte potenzial, war stark und zäh. Er würde eine wunderbare Waldkatze abgeben, nur war zu viel Wildheit in ihm. Er war einer dieser Kater, die in der Einsamkeit ihren Herzschlag lauschten und nicht im Klang vieler Artgenossen. Als dann die ersten Sonnenstrahlen seine Nase gekitzelt hatten erwachte Argent. Los gerissen von den Träumen und den Gedanken über die anderen Katzen. Verflogen der seltsam betäubende Dunst des Schlafes.
Der silberne Kater blinzelte in die frühe Morgensonne, welche schüchtern seinen Körper betastete. Ein kurzes Lächeln huschte über sein Gesicht. Er atmete tief ein und aus, genoss das Gefühl von Freiheit um seine Glieder und den Duft von Gras und Frische in der Luft. Aber da war noch etwas... Argent runzelte die Stirn und sah sich um. Alpha hatte neben ihm gelegen, dass stand außer Frage. Nur noch ihren bittersüßen Duft hatte sie zurück gelassen und eine Kuhle neben dem Silbernen, wo das Glas platt gelegen war. Argent betrachtete den Schlafplatz Alphas und bemerkte, dass sie sich nicht wie sonst vor ihm gelegen hatte. War das ein Beweis für ihre Distanziertheit? Argent wusste es nicht. Unsicher stand er auf, schüttelte sich den Dreck aus dem Pelz und gähnte herzhaft. Noch immer taten ihm die Glieder weh, waren steif und fühlten sich alt und verbraucht an. Aber die Tatsache, dass sie bald im Wald waren weckten Abenteuerlust und Vorfreude in ihm. Argent begann sich zu putzen. Monoton. Immer wieder die selben Bewegungsabläufe. Als er seine morgendlichen Rituale beendet hatte raffte er sich vollends auf und musterte die Katzen um ihn. Viele schliefen noch, einige waren wach. Der Silberne sah niemanden direkt an, überflog nur die Masse und stellte sicher, dass es ihnen gut ging. Mit würdevollen Schritten lief er los, um die Menge zu durchschreiten. Er wollte jetzt schon damit beginnen, den Katzen einen gewissen Respekt ihm gegenüber einzuflößen. Ob er ein guter Anführer sein würde? Argent wusste es nicht. Er fühlte sich nicht recht wohl hier, auf der Wiese. Diese vielen neuen Erlebnisse waren ungewohnt und eine Stimme in ihm schrie ihn geradezu an, er solle umkehren. Während er so durch die Masse lief entdeckte er einige Katzen an einem Baum. Alpha war dort, angeschmiegt an Anubis. Ein kurzer Stich der Eifersucht, dann Besinnung. Nein, die Zwei waren nur Freunde. Argent lächelte kurz. Anubis war eine faszinierende Persönlichkeit. Doch Argent gesellte sich nicht zu ihnen. Er wollte nicht ständig an Alphas Pfoten hängen und den Worten des Poeten lauschen. Also setzte er seinen morgendlichen Marsch fort, darauf wartend, dass alle Katzen wach werden würden.
[hat viel nachgedacht im Traum über die Katzen und die Zukunft des Clans | wacht auf | bemerkt Alphas Anwesenheit/Abwesenheit | putzt sich und steht auf | läuft durch die Katzengruppe | entdeckt Anubis, Alpha, Jade, Coricopat | geht alleine weiter]
Anubis Wächter der Seelen
Alter Charakter : 4 jahre Geschlecht : Kater Fellfarbe : Grau/Silber Größe : 33 cm
Thema: Re: Kapitel 3: Das unberührte Paradies So Jan 13, 2013 7:41 pm
Eine frische Brise zog an seinen Schnurrhaaren und spielte mit ihnen, wie mit den raschelnden Blättern des Baumes. Noch immer hatte Anubis diesen glasigen Blick in die Weite gerichtet. Er sah die grünen Baumkronen aufthronen. Sah den Wald in seiner Einheit und dennoch die Stärke und Größe jedes Einzelnen. Abgeschirmt standen sie dort, mächtig und erhaben. Auf eine Art wie eine Schutzmauer, andererseits offen und frei. Den Kater quälten noch immer entstellte Zerrbilder seiner Erinnerungen. Mit ihnen hämmerten die Fragen in seinem Kopf, wie ein übermütiger Specht an einem knorrigen Stamm. Wieso? Es war elementar. Nichts bekümmerte ihn mehr, als den Sinn des Begreifenswillen. Die Mau wusste nicht welche Aussage er sich erhoffte und auch nicht welchen Segen er sich mit den Antworten erwünschte. Doch wenigstens zu wissen, ob sie an ihn dachte, ob auch sie etwas verloren hatte, ob sie bereute...Aus der Ferne erreichte ihn ein Geräusch, so dumpf wie durch dichten Nebel. Matt wandte er seinen Kopf um, mit den weiten Augen, die noch immer zu suchen vermochten.
Eine graue Kätzin hatte sich ihm genähert, wahrscheinlich hatte er sie mit seinen Schritten geweckt. Bedauern strich seine Mimik, er hatte nicht vorgehabt auch nur eine Seele bei der Nachtruhe zu stören. Stumm musterte er sie, während er sich fing. Wieder zurück in der Realität. Der Kater glaubte sie schon einmal gesehen zu haben, irgendwo in der Entfernung. Ja, sie war bei dem Casanova gewesen. Ob er es ernst mit ihr meinte, schoss es ihm durch den Kopf. Waren dort die versprochenen Absichten in seinem Herz, mehr als nur der Instinkt der Fortpflanzung oder der Wollust. Skeptisch verzog er die Miene, stellte ihr die stille Frage und legte nachdenklich den Kopf schief. Auch ihr Bruder erkannte er nun in ihrem Gesicht, jener nicht so begeistert von ihrem Auserwählten. Gepeinigt von der Wachsamkeit und mit ebensolchen Zweifeln, wie der Getigerte sie nun pflegte. Langsam besann er sich auch ihres Namens. Argent und der Schwarze hatten über sie geredet, dass sie in den Clan aufgenommen werden sollte. Es war so offensichtlich. Nur einmal die Aufmerksamkeit in ihre klaren Augen und es war nicht zu übersehen. Sie erstrahlten in der Farbe des Edelsteines. "Jade..." murmelte er leise vor sich hin. Nun drang auch ihre Frage an sein Gehör. Den Wald erreichen. Anubis wollte ihr antworten, die Stille brechen, wobei er wieder den Platz ihrer Zuversicht ins Auge fasste.
"Der Weg ist nicht mehr weit und obgleich manch einem die Pfoten schmerzen und die Erschöpfung an den Gliedern nagt wie gierige Geier, werden die Kräfte wieder heranwachsen und auch der Elan steigen, wenn heut früh der erste Blick von jedem auf den nahen Wald huscht. Die Hoffnung brennt tief in unser aller Seelen und ist der größte Ansporn."
In seiner Stimme schwang noch immer der eigene Kummer, vielleicht gar der Unwille je diesen Ort der Zuflucht zu erreichen, obgleich er seine Worte ehrlich meinte. Aber was, bitte was wollte er da? Er war ein Wohnungskater. Nie war er draußen gewesen, nie war er durch die Gärten gestromert, nie war er durch fremde Gassen geschlichen und auch wenn er nun schon gezwungenermaßen einige Tage auf der Straße leben musste, wütete lichterloh in ihm die Sehnsucht nach seinem Zuhause. Beinahe bitter entglitt ihm diesen Worte, brachen aus ihm hervor, bevor er dessen Bedeutung ermessen konnte. Die Zweifel brannten in seiner Brust und zerfraßen ihn jenen Morgen in dem sanften Licht, welches abtrünnig auf ihn hernieder blickte nach einer Nacht der Kälte. "Meinst du wir finden dort Rettung und Unterschlupf?" Als wolle er die Bedeutung seiner Frage unterstreichen, wandte er seinen Blick über den bunt gemischten Haufen an Katzen, der noch den Glück der Ruhe unterlag.
Jetzt fiel ihm der Schatten auf, der um ihn huschte. Eine sanfte Stimme begrüßte den Kater, aber in ihr schwang Überraschen mit, wie ein warnender Schrei. Bald darauf spürte Anubis Wärme, die ihn einhüllte. Alpha war an seine Seite getreten, dicht an seiner. Ihr Schwanz schlängelte sich um den Sockel seines Leibes, worauf seiner kurz aufschlug und sich dann dazu bettete, als wolle er diese Geste festhalten. Der Ägyptern wandte sich zu ihr, erfasste sie mit viel sagenden Blicken. Er wusste, das es ihr schwer fiel offen und herzlich zu sein, wenn sie dabei auch noch einen Beobachter fürchtete. Ihre Sturheit war ihrem Stolz versprochen und jener verbat ihr sonst solch Gefühlsregungen, dennoch Anubis war anders. Leicht schnurrend schmiegte er seinen Kopf an ihren, begrüßte sie innig und schaute mit tropfenden Honigaugen in die ihren. Still verharrte er, ließ die Seelenspiegel ihren Zoll leisten und zeigte ihr seinen Schmerz. Seine Zweifel die in ihn aufloderten, die flammend nach ihm geiferten. Wie die Schwärze nach ihm griff und ihn in eine Einsamkeit einschloss, die er nicht zu ertragen vermochte. Doch dann fand sich dort nur noch die Spieglung ihres Abbildes. Trost. Er erkannte, was er doch eigentlich bereits zuvor gewusst hatte. Er war nicht allein und auch Alpha würde es sicht mehr sein. Seine Berührung löste sich auf, welche für ihn ein Akt der reinen Freundschaft und nicht den Geschlechtern unterlegen war.
Vielleicht war alles ganz anders gewesen, vielleicht hatte sie damals ihm die Freiheit geben wollen. Hatte nicht um seine Hilflosigkeit gewusst, nicht an die Angst und den Groll gedacht, den sie damit säen könnte. Wusste nicht von den keimenden Misstrauen, der zu wachsen begann. Der Getigerte empfand Vergebung und vergaß all jene verzerrten Bilder seiner Träume. Manchmal musste es ein Ende geben, um einen neuen Anfang zu erreichen und vielleicht war sein Leben bestimmt gewesen hier zu landen, mit einer Gruppe von anderen Katzen. Jeder für den anderen und jeder seiner Selbst geehrt. Wieder wandte er sich zu der Dunklen, eigentlich Fremden, auch ihr schenkte er ein Lächeln, welches von Dankbarkeit sprach. Ganz unbekümmert, so wie Anubis doch eigentlich war, hielt ihn nun nichts mehr. Mit Leichtigkeit sprang er auf, vergaß die schmerzenden Ballen unter seinen Pfoten, als er voran blickte. Auf den rettenden Wald, jenen welchen er eben noch angezweifelt hatte. Er wusste nicht was dort auf ihn warten würde, auf sie alle, aber egal was es war, es würde sicherlich etwas Gutes an sich haben. Seinem Optimismus nicht mehr beraubt, rannte er los, den kleinen Hügel hinab. Ein letzter Blick auf die anderen und er erkannte, dass dort nun auch der Schwarze war, das Argent an ihnen vorüber schritt, bis sein Kopf wieder nach vorne wanderte. An ihm vorbei zog die Welt. Das zarte Gras, welches sich in dem Wind bog und unter seinen Pfoten kitzelte. Er spürte den kühlen Windhauch an seinem Fell ziehen, sah der Sonne in ihren jungen Strahlen entgegen und kniff dennoch nicht die Augen zusammen, keinen Moment wollte er verpassen. Seitlich von ihm stoben unzählige Samen vom Löwenzahn auf, umflogen ihn wie ein Spiel der Geister. Auch manch ein Grashüpfer zirpte vor lauter Entsetzen auf. Beinahe schien es ihm, fliegen zu können, genauso wie jenes Federvieh, welches so wunderbar schmeckte und er niemals erjagen könnte. Im flachen Tal angekommen, setzte er zum Sprung an. Lang gereckt zum Himmel schlug er mit den Pfoten nach den Samenpuscheln in einem spielerischen Tanz. So war das Leben viel leichter zu ertragen.
[depri | wird getröstet durch Jades Anwesendheit und Alphas Wärme, Freundschaft | rennt wie nen bekloppter los | sieht Argent und Cori noch]
Sunny Licht im Dunkeln
Alter : 25 Alter Charakter : 1 Jahr Geschlecht : Katze Fellfarbe : rot getigert Besonderheiten : 2 cm fehlen von ihrem Schwanz Größe : 23 cm
Thema: Re: Kapitel 3: Das unberührte Paradies Do Jan 17, 2013 4:58 pm
Sunny spitzte die Ohren und lauschte dem Geräusch. Ein vertrautes und aufmunterndes Klingeln. Auf ihren jungen Beinen hopste sie durch den langen Flur auf ihren Zweibeiner zu. Je lauter das Bimmeln ertönte, desto mehr freute sich Sunny und ihre Motivation stieg. Sie würde die Beute schnappen! Sie war talentiert, bildhübsch und hatte Köpfchen. Anders konnte es nicht sein, die Beute würde keine Chance haben! Sie sprang, fuhr die Krallen aus und wollte sich mit einem Jauchzen auf ihr Opfer stürzen. Wie schwerelos erhob sie ihren zierlichen Körper in die Lüfte, zwar nur eine halbe Fuchslänge über dem Boden, aber immerhin. Für die kleine Sunny war dies eine riesen Höhe. Als ob es in Zeitlupe geschehen würde oder jemand die Zeit angehalten hätte – aber Sunny schwebte im Traumland umher und hier war alles möglich – betrachtete sie ihr Ziel genau. Ihre Augen Kampflustig zu Schlitzen verengt fixierte sie das goldfarbene, runde Geschöpf zu ihren Pfoten. Oder besser gesagt eine halbe Fuchslänge unter ihren Pfoten. Doch auf einmal war der Boden kein glattes, rutschiges Parkett mehr, sondern Erde, auf der hohes, saftiges Gras wuchs, welches seine Halme dem Sonnenlicht entgegen reckten. Direkt unter ihr floss ein schäumender Fluss, aus dem hier und da einiger Felsen ragten. Sunny spürte es, noch bevor es geschah: Die Schwerkraft wollte sie wieder auf den Boden zurückholen und sie ins kalte Wasser stürzen, das sie mit eisernen Wellen verschlucken würde. Das Wasser drückte sie auf den Grund des Flusses und egal wie sehr sie versuchte, sich aus seinen Fesseln zu befreien, sie schnürten ihr nur noch mehr die Kehle zu. Egal wie sie es geschafft hatte, aber aus einmal fand sie sich am Ufer wieder und war allein. Wer auch immer sie gerettet hatte, war nicht mehr da. Schnitt. Mit ihrem immer noch tropfnassen Fell stand sie hilflos auf einem Donnerweg und spürte das Vibrieren des Asphalts, als das Monster auf sie zurollte und sie ...
Sunny schreckte hoch. Ihr Pelz war nass und heiß, aber es befand sich kein Fluss in Sichtweite und auch nicht der Donnerweg, den sie am Tage zuvor bereits überquert hatte. Immer noch schlug ihr Herz in ihrer Brust, als wolle es zerspringen, aber Sunny hielt es zurück. Da fiel ihr ihr traditioneller Tagesplan ein: Waschen, sich nicht stören lassen, essen ... Sie setzte sich auf und wusch ihren Pelz, bis er wieder seidig glänzte, so wie es sein sollte. Bei Sonnenhoch würde die nächste Wäsche anstehen und bis dahin musste ihre Schönheit reichen. Aber heute vergaß die rot getigerte letzteres. Genrell sahen die Katzen um sie herum nicht so aus, als ob sie sich regelmäßig waschen würden – und das färbte ab. Nicht dass Sunny immer so sehr auf Fellpflege geachtet hätte, aber die Zweibeiner hatten die normale Katze in ihr zunichte gemacht, so wie sie es mit allem taten. Sie hatten das getan was sie am besten konnten. Zerstören, verdümmlichen, verwöhnen. Bevor Sunny ihr Zuhause verlassen musste, hätte sie eine Erbschaft von 10 000 Euro gehabt. Im Falle des Todes ihrer Zweibeiner. Davon wusste sie aber nichts. Und wenn – sie könnte sowieso nichts mit der Information anfangen. Schon aus dem Grunde weil Zweibeiner immer nur herumschrien statt verständlich zu miauen. Der Wert hätte außerdem bei Sunny für wenig Begeisterung gesorgt. Er wäre ihr zu gering gewesen. Schon aus Prinzip. Sunnys Aufgabe wäre jetzt also, damit sie clantauglich werden konnte, all ihre Scheu abzulegen und die "normale Katze" wieder herzustellen. Was leichter gesagt als getan war. Denn dazu musste sie erst einmal feststellen, wie naiv und verweichlicht sie sich benahm. Sunny war nach wie vor der festen Überzeugung, sie wäre total beliebt. Wenigstens war der selbstverliebte Gedanke, sie wäre die schönste aller Katzen die sich hier versammelten, verschwunden. Einfach aus dem Gedächnis gelöscht. Und das war gut so.
Mit neugierigen Blicken sah sie sich um. An einem Baumstumpf versammelten sich einige Katzen und Sunny hätte dazukommen können, aber ihr war gerade nicht danach, mit den Clankatzen zusammenzuhocken und über die Zukunft zu schwafeln. Oder was auch immer da los war – wenn überhaupt was los sein sollte. Sunny war es in diesem Moment egal. Sie hatte viel mehr Lust, ihrer Lieblingsbeschäftigung nachzugehen: Verfolgen und fangen. Wie sie es im Traum mit dem bimmelnden Glöckchen getan hatte und im Garten, den sie nach ihrem Kampf mit dem räudigen Hauskater nicht mehr betreten durfte, als sie die Vögel vertrieb, die sich einfach an den Blumen zuschaffen machten. Manchmal tötete sie auch heimlich welche – nur so aus Spaß natürlich und entsorgt hatte sie feinsäuberlich alles – ohne Frage. Sie lenkte den Blick von den Katzen ab und hielt die Nase in die Höhe, um die Luft zu prüfen. War da nicht der Geruch von Maus? Angewidert verzog Sunny das Gesicht. Aber was sein muss, muss sein. Mittlerweile hatte sie sich um einige Fuchslängen von ihrem Nachtlager entfernt. Jagten Clankatzen nicht alles nagetierartiges? Dann werde ich um Mäuse nicht drumherum kommen... dachte Sunny und zuckte mit dem Ohr. Geduckt kroch sie auf das Beutetier zu, bis sie nahe genug an es herangekommen war um es zu erlegen. Noch einmal schnippte sie freudig mit dem Schweif und tat es wie in ihrem Traum - bloß dass sie sich sicher sein konnte, dass der Grund unter ihr sich nicht in einen reißenden Sturzbach verwandeln würde. Mit einem Kräftigen Schub stieß sie sich vom Boden ab und landete direkt auf der Maus. Der Geruch benebelte sie, auch wenn er widerlich war. Eigentlich roch das Nagetier nicht anders als normale Beute, aber Sunny hatte eine Menge Fantasie was Gerüche anging. Schnell biss sie dem Beutetier in die Kehle und es war sofort tot. Triumphierend hob sie es auf und trug es zwischen ihren Zähnen zu ihrem Schlaf platz, wo sie es mit gierigen Bissen verschlang. Vielleicht war das Jagen die einzige Sache, in der Sunny eine Waldkatze war – bis jetzt. Aber was war daran schon schlecht?! Nichts. Gar nichts.
[träumt einen Albtraum | wacht auf | wäscht sich | bemerkt die anderen | jagt | triumphiert und vernascht Beute]
Ist anspielbar
Jade blühendes Mondlicht
Alter Charakter : 2 Jahre Geschlecht : Weiblich Fellfarbe : Schwarz - Grau meliert Größe : 27 cm
Thema: Re: Kapitel 3: Das unberührte Paradies Sa Jan 19, 2013 10:54 pm
Durch die Worte des Katers etwas getröstet, ließ Jade ihren Blick auf dem Wald ruhen. Obwohl er noch so weit weg schien stimmte es. Sie alle wollten dort hin. Und das würde sie antreiben. Jade alleine wurde schon von ihrer Angst vor den Menschen angetrieben. Sie hatte in dieser Stadt nur schlimme Dinge erlebt. Am schlimmsten war der Moment als sie dachte ihren Bruder zu verlieren. und das auch nur weil dieser etwas aus einer Pfütze getrunken hatte. Menschen hatten sicherlich das Wasser vergiftet. Das der eigentlich fremde Kater ihren Namen murmelte fiel Jade zwar auf. Doch sie ging davon aus, dass man sich mittlerweile vorgestellt hatte. Vielleicht hatte Francis etwas erwähnt? Schließlich war der Kater neben ihr gestern bei der Gruppe der Anführer dabei gewesen. Ach, ihr Kater mit dem Halsband. Jade drehte sich zur Seite und ihr Blick glitt über die schlafenden Kittens hinweg auf der Suche nach Francis. Doch statt dessen sah sie ihren Bruder auf sich zukommen. In ihren Augen erschien ein freundlicher Ausdruck und sie fing leise zu schnurren an. Coricopat war zu ihr gekommen. Obwohl sie bei einem anderen Kater saß und sich eine andere Katze auch gerade näherte. Jade sah sie nur kurz an. Weder feindlich noch sonderlich groß interessiert. Die grau melierte Katze hatte gegen niemand etwas. Nein, sie musste zugeben, dass sie sich in dieser Gruppe bisher richtig wohl fühlte und hoffte bald mehr dazu zu gehören. Doch das sagte sie ihrem Bruder nicht. Dieser hatte bereits einen großen Schritt getan. "Ich bin stolz auf dich." Murmelte sie leise und rieb ihren Kopf an dem von Coricopat. Ja, das war sie wirklich. Stolz und unendlich dankbar, dass er sie nicht alleine ließ. Auch Jade würde ihren Bruder niemals allein lassen. Wenn gleich ihr Herz bereits einem anderen Kater gehörte, so war Coricopat ihr Bruder. Blut war dicker als Wasser und er war für sie immer der beste Kater der Welt. Verwundert schreckte Jade dann zusammen, als der eben noch niedergeschlagene, getupfte Kater plötzlich aufsprang. Zuert mit wachsender Verwirrung und dann mit einem Anflug von kindlicher Freude, beobachtete sie wie er anfing einen dicken Brummer zu jagen. Leise lachte sie und kuschelte sich wieder an ihren Bruder. Es war alles so viel leichter, wenn er bei ihr war.
[bei Anubis, Alpha, Coricopat, sieht Alpha nur kurz an, kuschelt mit Coricopat, sieht Anubis dann verwundert hinterher]
Mika kleines Bärchen
Alter : 33 Alter Charakter : 6 Monate Geschlecht : Kater Fellfarbe : cremefarben getigert Besonderheiten : helle Haarfarbe, Augen Größe : 19 cm
Thema: Re: Kapitel 3: Das unberührte Paradies So Jan 20, 2013 10:06 am
Es war dunkel, ein seltsamer Duft umnebelte ihn. Auf einmal kam ein grelles Licht auf ihn zu. Zunächst noch weit entfernt, die Geräusche wurden lauter, intensiver. Der junge Kater presste sich auf den Boden und wollte einen Satz nach vorn machen, doch es geschah nichts. Seine kleinen Pfoten rührten sich nicht. Ein lautes Huben erklang, das Licht kam näher und...
Mit aufgerissenen Augen saß sich Mika um. Seine Atmung war schneller, verlangsamte sich aber nach und nach. Verwirrt spitzte er die Ohren und hielt die Nase in die Luft. Hier roch es so frisch. Tau hatte sich in seinem Fell abgesetzte, doch der Boden auf welchem er lag war angenehm weich und warm. Es dauerte noch einige Minuten bis er sich daran erinnern konnte wo und vor allem warum er hier war. Er hatte mit einigen anderen Katzen die Stadt und somit die gefährlichen Zweibeiner verlassen und nun waren sie auf dem Weg zum Wald. Die Nacht hatte sie jedoch schneller eingeholt als gedacht und so hatten sie sich im tiefen Gras verborgen. Nun wehte ein kühler Wind und die ersten Sonnenstrahlen schienen durch die Grashalme. Mika, der gänzlich im Gras verborgen war, sicher ist schließlich sicher, erhob sich. Der Kater begann sich zunächst zu strecken, schleckte sich einige Male über das Brustfell, dann folgten die Pfoten. Das musste genügen. Vorsichtig steckte er eine Nase aus seinem Versteck. Die Luft war rein? Nagut. Mit einem Satz sprang er heraus und wedelte auffordernd mit dem Schwanz. Er sah sich um. Anscheinend waren schon einige Katzen aufgewacht und unterhielten sich. Darauf hatte er aber nun so gar keine Lust. Wenn es nach ihm gegangen wäre, was es aber leider nicht tat, dann wäre er schon lange weitergelaufen oder noch besser, sie wären schon am Wald angekommen. Warum lange herumreden? Er zuckte mit den Ohren und setzte sich in Bewegung, einfach etwas über die nahe Wiese.
Einige Meter weiter blieb er plötzlich stehen, kauerte sich auf den Boden und legte die Ohren an. Seine Letzten zuckten, die Nase witterte etwas. Langsam schlich er voran, machte einen Sprung über die nächste Grasnarbe und landete mit allen vier Pfoten auf der Erde. Hektisch sah er sich um. Wo war es denn? Auf einmal kitzelte etwas seine Vordertatzen. Langsam hob er sie und ein Schmetterling kam zum Vorschein. Dieser entfaltete sogleich seinem Peiniger, das heißt, wenn man es noch flattern nennen konnte. Entrüstet schlug Mika mit den Tatzen nach ihm und schnappte ihn mit den Zähnen. Sofort spuckte der Kater das Insekt wieder aus.
"Bäh..."
Es war geradezu widerlich. Er machte kehrt und ließ das nun nur noch leicht zuckende Insekt einfach auf dem Wiesenboden zurück. Angewidert schob Mika immer wieder die Zunge heraus, schleckte sich über das Maul und scharrte mit der Pfote über die Zunge. Eklig.
Gibt es denn hier nichts ordentliches? Keine Abfälle?
Natürlich gab es hier nichts von den Zweibeinern, wäre ja noch zu schön gewesen. Aber was fraßen die Katzen nun? Irgendwelche kleinen Tierchen? Wenn sich hier noch eine Maus aufhielt, bei all den Katzen, dann wäre sie wirklich lebensmüde. Mika musste sein Frühstück wohl verschieben. Er war schon wieder einige Meter weiter gekommen, da sah er etwas Rötliches im Gras sitzen. Ein wohlduftender Geruch umspielte seine Nase, welche sofort zu zucken begann. Schmatzend, sich die Lefzen leckend ging er dem Geruch nach und direkt auf das rote Tier zu. Im hohen Gras verborgen, machte er zunächst einen Bogen und kam dann direkt von vorn. Mittlerweile erkannte er auch, dass es sich um eine junge Katze handelte. nun kannte Mika noch längst nicht alle Katzen bzw. war er eigentlich sowieso mehr der Eigenbrötler. Der Kater hob den Schwanz und schritt aus dem Gras auf die Katze zu. Leise begann er zu maunzen, um sich bemerkbar zu machen und setze sich vor sie ihn. Den Schwnaz legte er säuberlich um die Vorderpfoten. Die Katze hatte anscheinend soeben Beute erlegt.
"Guten Morgen. Entweder du bist eine tolle Jägerin oder die Maus verstand nicht viel vom Leben... ich meine, wenn die hier zwischen den Katzen rumrennt."
Ihm lief das Wasser im Maul zusammen, sein Magen knurrte leise. Mika versuchte das mit einem Schnurren zu verbergen, schleckte sich einige Male über die Flanken und wendete sich wieder der Katze zu.
"Mein Name ist Mika und wie heißt du? Ich glaube wir kennen uns noch nicht?"
Alter : 28 Alter Charakter : 2 Jahre Geschlecht : Katze Fellfarbe : Schildpattmuster Größe : 31 cm
Thema: Re: Kapitel 3: Das unberührte Paradies So Jan 27, 2013 5:56 pm
Es fühlte sich richtig an neben ihm, neben Anubis zu sitzen und ihm Trost und Wärme zu schenken. Jegliche Eifersucht, jeglicher Schmerz und jegliche Beziehungsängste waren unangebracht an diesem Ort, an diesem Platz neben dem Getupften. Er war ein solch stolzer und freundlicher Kater, aber dennoch so verletzlich, so echt und lebendig. Und genau deswegen genoss Alpha diesen kurzen Moment der Freundschaft. Es tat gut zu wissen, dass auch Anubis zerbrechen konnte, obgleich die Bunte bezweifelte, dass er für längere Zeit so niedergeschlagen sein würde. Dagegen sprachen allerdings die Blicke, welche Anubis ihr zuwarf. Sie waren zerfurcht von Zweifel und Schmerz. Nie hatte Alpha mit dem Gedanken gespielt, ihr Leben in der Stadt auszuhauchen. Für sie war immer klar gewesen, dass der Wald ihre Heimat war, obwohl sie niemals in seinem Herzen stolziert war. Aber die Stadt hatte ihr so viel Leid zugefügt, ihr so viele Wunden bereitet, dass sie diese nicht mehr ertragen konnte. Alpha vermisste ihre Schwester, vermisste ihre Mutter, aber nach den vielen Monaten, in denen sie beide nicht wieder gesehen hatte war die Stadt zu einem schrecklichen Ort geworden, war es immer gewesen. Und Alphas Gefühle für ihre Familie waren verblasst. Es war ungewöhnlich für eine Stadtkatze, so lange an dem eigen Fleisch und Blut festzuhalten. Darum war es nicht verwunderlich, dass Alpha keine Träne weinte und sie kaum an ihre Familie dachte. Vielleicht lag es aber auch einfach nur an ihrer kühlen Seele... Und nun war da Anubis, der so unglaublich niedergeschlagen und traurig wirkte. Anubis, der sonst so positiv, so strahlend war und den es nun zurück zu ziehen schien. Alpha hatte nie daran gedacht, dass diese Hauskatze ihre Heimat vermissen könnten. Schließlich hatten ihre Menschen sie hinaus geworfen. Und dennoch hielten sie an ihrem alten Leben fest... Argent war immer zutraulich gewesen was Menschen betraf, hatte aber nur selten von seinem alten Leben erzählt. Vielleicht verband er zu viele schöne Erinnerungen mit ihm, sodass allein der Gedanke daran ihn traurig stimmte? Erging es ihm dann so, wie Anubis jetzt? Mitleid glitzerte in Alphas Augen, während sie ihren neuen Freund betrachtete. Dieser hingegen begann zu schnurren, genoss die Nähe der Bunten und Leben keimte in ihm auf. Er sagte kein Wort und das musste er auch nicht. Seine Augen erzählten die Geschichte, welche in seinem Herzen fröstelte.
Dann stand er plötzlich auf. Löste sich von Alpha Körper und hinterließ einen Hauch von Kälte. Alpha selbst ringelte ihren Schwanz um ihre Pfoten und beobachtete jeden Schritt Anubis‘. Sie wachte über ihn wie ihre eigene Mutter es einst getan hatte. Der Getupfte betrachtete den Wald und Alpha schien es, als würde das grüne Gehölz neue Lebensgeister in Anubis wecken. Die Bunte wollte sich soeben erheben und an die Seite ihres Freundes traben, als dieser los rannte, den Hügel hinunter und über die offene Wiesenfläche. Verdutzt riss Alpha die Augen auf und ein leises „Huch“ entglitt ihr. Kurz darauf aber verwandelte sich ihre Mine der Überraschung zu einem freundlichen Gesicht. Sie schnurrte belustigt und ihr Körper bebte leicht unter ihrem leisen Lachen. Anubis hingegen rannte weiter über die Wiese, begleitet von tanzenden Löwenzahnpollen, die ihn umfingen im lautlosen Reigen. Seine Pfoten glitten leicht über die grünen Gräser, obwohl diese so hoch waren, dass Alpha stets lief wie ein Fischreiher im Gewässer. Anubis hingegen schien geradezu über sie zu schweben. Und doch wirkte das Bild so surreal, welches der Getupfte der Bunten bot. Diese offensichtliche Hauskatze, der man schon bei einem kurzen Blick ansah, dass sie eine Rassekatze war und diese ausgelassene Freude, diese Freiheit und diese Natur um sie herum. Anubis würde im Wald immer aussehen wie eine Katze, die sich verirrt hatte. Aber Alpha sah kein Problem darin. Es würde die anderen Katzen zumindest immer daran erinnern, wo sie her kam und welches Leid ihnen die Menschen verursacht hatten. Alpha warf einen kurzen Blick rüber zu Coricopat und der Fremden. Letztere sah ebenso amüsiert dem kleinen Spiel Anubis‘ zu wie sie selbst und Alpha kam nicht umhin die Ähnlichkeit der zwei Katzen zu bemerken. Waren sie etwa verwandt? Die Bunte traute sich nicht zu fragen. Irgendwo war dort noch immer der kalte Stolz in ihr, welcher sie warnte nett zu sein, obwohl Anubis ihr Gemüt so erheiterte. Aber alte Gewohnheiten konnte man schlecht ablegen.
[bei Anubis, Cori und Jade | denkt über Anubis nach | beobachtet Anubis beim rennen | hat gut Laune | betrachtet kurz Jade und Cori]
Sunny Licht im Dunkeln
Alter : 25 Alter Charakter : 1 Jahr Geschlecht : Katze Fellfarbe : rot getigert Besonderheiten : 2 cm fehlen von ihrem Schwanz Größe : 23 cm
Thema: Re: Kapitel 3: Das unberührte Paradies Mo Jan 28, 2013 3:29 pm
Genüsslich biss Sunny in ihr erlegtes Tier. Sie genoss es, endlich wieder jagen zu dürfen, ohne dass ihr Zweibeiner dazwischenfunkten. Von diesen Bleichgesichtern hatte sie sowieso schon seit Langem die Nase voll gehabt. Ihr Kopf schnellte in die Höhe, als das hohe Gras vor ihr zu rascheln begann. Neugierig schaute sie in das Gesicht des unbekannten. Er machte ihr ein Kompliment! Ja, das gefiel Sunny sichtlich. Sie räkelte sich ein wenig im Gras und antwortete mit einem Lächeln: "Klar bin ich eine gute Jägerin. Sonst dürfte ich ja wohl nicht mitreisen, oder? Obwohl ... mich könnten sie so oder so gebrauchen. Wie auch immer: Willst du vielleicht was abhaben?" Diese Frage aus Sunnys Mund überraschte sie selbst, aber warum auch immer, sie mochte den kleinen. Vielleicht weil er nicht so nervtötend ernst und erwachsen war wie die anderen Katzen. Außerdem hatte sie in ihrer bisherigen Zeit im zukünftigen Katzen Clan etwas gelernt: Sie war nicht alleine. Nicht die einzige, der Leid zugefügt worden war. Nicht allein damit, ihre Heimat zu verlassen und den Wald zu ihrer neuen zu machen. Sollte ihr gegenüber doch sein wie er wollte. Er war jung, lebendig und soweit charmant. Sunny müsste sowieso bei jeder einzelnen Katze testen, was sie sich erlauben durfte und wer welche Macken hatte. Wobei sie sich ja bis jetzt nie die Mühe gemacht hatte, nach ihrer eigenen zu suchen. Sunny sah dem braun getigerten mit den eisblauen Augen an. Und sie musste sich eingestehen, dass das Kerlchen wirklich besondere Augen hatte. Wie Wattewölkchen an einem warmen Sommertag. Das Gras grün und saftig, Blumenwiesen blühten in aller Pracht und Schmetterlinge in paradisischen Farben hoben sich in die Lüfte, glitten über einen hinweg und landeten schließlich auf der eigenen Nase. Ganz versunken in ihrem Tagtraum, begann Sunny sich zu fragen, was ihn wohl hierher verschlagen hatte. Er war jünger als sie – und sie fühlte sich endlich mal einer Katze überlegen. Aber selbst dieser kleine, offensichtlich hungrige Kater, musste die Zweibeiner in ihrer Art erlebt haben, wie sie ihn zum Beispiel entrissen haben könnten. Der rot getigerten schmerzte es bei dem Gedanken daran, dass sie selbst eine entrissene Katze war. Schon als Kitten war sie ihrer Mutter weggenommen worden und zu ihren neuen Besitzern gebracht. Und von da an, war sie nicht mehr das unbekümmerte, freie Kätzchen gewesen, das jeden noch so weiten Sprung wagen wollte, einfach um zu wissen, wie es sich anfühlen würde, auf der anderen Seite der Couch triumphierend ihre Krallen in das Polster zu bohren, sondern die kleine, teure Porzellanpuppe, bei der jeder Fingerabdruck ein ernst zu nehmendes und unfeines Problem darstellte. Mikas Frage riss sie aus ihren Gedanken. Sie blinzelte heftig und miaute dann leise: "Sunny. Ich heiße Sunny. Wie die Sonne, die am Himmel steht und strahlt. Die den Tag erhellt und alle Farben zum Vorschein bringt, die die Welt zu bieten hat." Sie schenkt Mika ein freundliches Lächeln.
[isst Beute | freut sich | antwortet Mika | vergleicht Augenfarbe | denkt nach | stellt sich vor | lächelt]
Twilight die Dämmerung
Alter : 24 Alter Charakter : 3 Jahre Geschlecht : Katze Fellfarbe : Creme, Gesicht dunkler Besonderheiten : Narbe am Bein Größe : 20 cm
Thema: Re: Kapitel 3: Das unberührte Paradies Sa Feb 02, 2013 12:06 pm
I'm only miss you when I'm breathing
EIN TRAUM. Ein Traum war es, dass wusste Twilight sofort. Sie befand sich auf einer wunderschönen Wiese mit vielen bunten Blumen, die ihre Hälser in die Höhe streckten, eine Höher als die andere, als ob sie die Sonne anbeten wollten. Sanftes Gras tätschelte ihre Füße, ein warmer Wind wehte ihr das Fell gegen den Strich, was ihr aber nichts ausmachte. Die Sonne schien warm auf ihr Fell und Twilight genoss es, einfach nur dazustehen und den Traum in Empfang zu nehmen. Die Vögel zwitscherten und in der Nähe plätscherte ein Bachlauf. Auf einmal trug der Wind etwas zu ihr, ein kleines Geräusch, einen vertrauten Geruch. "Twilight" sagte die Stimme. Sie konnte nicht sehen, wer ihren Namen gesagt hatte, aber sie wusste so gleich, wen ihr Traum nun zu ihr geschickt hatte. "Anubis" murmelte Twilight und drehte sich um. Dort stand er mit offenen Augen und musterte sie. Sie taten nichts einfach, als sich anzusehen. Auf einmal verspürte Twilight den Drang, den Bach aufzusuchen und Anubis mit dorthin zu nehmen. "Ich möchte zum Bach gehen, kommst du mit?" Er nickte bloß und zusammen tollten sie über die Wiese, Pelz an Pelz und unterhielten sich ohne Worte, nur mit Gefühlen, die um sie herum in der Luft zu schweben schienen. "Ich möchte auf die andere Seite" sagte Twilight, ohne es zu bemerken und machte einen Satz über den Bach. Aber auf einmal schien die Strömung stärker zu werden, sie verlor den Boden unter den Füßen, der Bach riss sie mit, sie spürte nichts mehr als Kälte und seinen Blick. "HILF MIR!" Ihr Kopf wurde unter Wasser gedrückt, sie strampelte hilflos und verloren. Doch Anubis saß nur da, er wollte losspringen, doch er war an den Boden gefesselt und konnte sich nicht bewegen. "NEIN!" Rief er ihr zu. Doch es war zu spät, der Traum war vorbei.
Schweißgebadet rappelte sich Twilight auf, suchte nach einem imaginären Feind, aber das einzige, was sie fand war das nichts. Ihr Pelz glättete sich und sie rappelte sich auf. Sie war alleine. Die Katze hatte sich einen Platz rausgesucht am Rand der Gruppe, um die anderen Katzen zu beschützen, falls etwas passierte. Doch jetzt suchte sie nach den anderen Katzen, die neben ihr gelegen hatten. Sie waren schon alle aufgestanden und saßen in Gruppen beieinander. Nur Anubis war noch alleine. Beim Gedanken an ihn fiel ihr der Traum wieder ein und einzelne Worte flogen in ihrem Geist umher. Wiese. Wir. Bach. Strömung. Er. Angewurzelt. Ich. Ankämpfen gegen die Strömung. Ihr Herzschlag beschleunigte sich wieder, als ob sie von der Strömung mitgerissen wurde und ihr wurde kalt bis auf die Knochen. Ohne es zu wollen, bewegte sie sich zu Anubis, der immer noch alleine war.
"Guten Morgen, Anubis. Hast du gut geschlafen? Ich hatte einen schrecklichen Alptraum, ich bin in einem Bach ertrunken und ...."
In ihrer Kehle blieb der Rest des Satzes stecken: "... und du warst dabei und wolltest mir helfen." Doch, sie schwieg einfach und ihr Blick war immer noch panisch von der Erinnerung an den Traum. Ich muss wohl aussehen wie ein verschrecktes Kaninchen, dass sich erschreckt, wenn eine Fliege auf seinem Pelz landet. Ich muss ja echt dämlich gucken. Dachte sie in dem Moment und wünschte sich, nicht so auszusehen, wie sie es sich gerade ausmalte. Sie musterte ihn, er sah nicht aus, als ob er nicht gut geschlafen hätte. Er sah ausgeruht, ruhig und schön aus. Wie immer eben.
(zuerst alleine, träumt, wacht panisch auf, gesellt sich zu Anubis, erzählt ihm von ihrem Alptraum)
Coricopat Schwarz, Still und Unscheinbar
Alter : 31 Alter Charakter : 2 Jahre Geschlecht : Kater Fellfarbe : Schwarz Besonderheiten : braunes Fell an Brust-wie umgelegtes Band Größe : 33 cm
Thema: Re: Kapitel 3: Das unberührte Paradies Di Feb 12, 2013 4:52 pm
Tell me why are we, so blind to see That the one's we hurt, are you and me
Während der schwarze Kater bei der Katzengruppe saß bemerkte er, dass keiner außer Jade ihm wirklich Beachtung schenkte. Gut so, sollten sie es eben unterlassen. Coricopat hatte seine Reinigung der Pfoten eingestellte, nun zuckte nur noch seine Schwanzspitze als Zeichen für seine Aufmerksamkeit hin und her. Er gab ein kurzes Schnurren von sich als seine Schwester ihn ansprach, blieb ansonsten aber still. Wenn die anderen Katzen ihn nicht ansprachen gab es keinen Grund zu antworten und es musste nicht darin enden, dass er umkehrte und das Weite suchte. Er blickte seine Schwester an und war froh sie neben sich zu haben. Der schwarze Kater streckte seine Krallen aus und knetete ein wenig die Erde unter seinen Pfoten. Es war ein Zeichen des Wohlbefindens, nicht der Feindseligkeit, oder Abneigung.
Es würde noch genügend Probleme geben, da war zum Beispiel Argent, der Anführer. Ja, er hatte wohl nicht die glücklichsten Worte gewählt, um zu einem Oberhaupt zu sprechen und Coricopat war sich sicher, dass dieser ihn nur aufgenommen hatte, damit er Jade nicht verlieren würde, da sie ohne ihren Bruder nicht bleiben würde. Also schön, so konnte Argent ihn also nicht loswerden, aber er war gespannt was er tun musste, um dabei zu bleiben, wenn sie erst einmal im Wald waren. Sicherlich würden ihm keine vertrauensvollen Aufgaben zugeteilt werden, sondern Kätzchenkram. Dinge die Tobi erledigen könnte oder so etwas in der Art. Wie auch immer das Urteil lauten würde, der Kater würde damit zurechtkommen, egal wie.
You better watch how you're talking, and where you're walking
Dann hatte sich der schwarze Kater einen weiteren Feind gemacht. Und zwar diesen Kater mit dem Halsband. Ob er jemals ein freundliches Wort mit ihm wechseln könnte? Vielleicht, aber man musste es nicht übertreiben. Bereits als er Francis das Erste mal gesehen hatte mochte er ihn schon nicht. Coricopat hatte allgemein etwas gegen Artgenossen, aber manche stachen einfach heraus. Ansonsten hatte der schwarze Kater noch mit reichlich wenigen Katzen etwas zu tun gehabt. Anubis, ja mit ihm hatte er keine Wort gewechselt, aber seiner Geschichte zugehört, die er wie er zugeben musste nicht verstanden hatte.
“Geht es dir eigentlich gut Jade?“ Die Worte waren aus seinem Mund geflossen, während er noch tief in Gedanken war und für einen kurzen Moment schien er verwirrt, ehe er sich schüttelte und nun ganz aufmerksam war. Jetzt erst bemerkte Coricopat die Ankunft einer weiteren Katze.
[Jade und co, denkt, spricht] [Lied: Coolio, Gangstas Paradise]
Anubis Wächter der Seelen
Alter Charakter : 4 jahre Geschlecht : Kater Fellfarbe : Grau/Silber Größe : 33 cm
Thema: Re: Kapitel 3: Das unberührte Paradies Do Feb 14, 2013 4:03 pm
Etwas weiter unten, von der Gruppe in der er eben noch gar den Mittelpunkt darstellte, blickte er nun zu ihnen auf. Seine Augen glänzten, Freude lag nun gelobt sei dank in ihnen. Er suchte den Kontakt zu Alpha, nachdem er aus seiner Erleichterung aufgesprungen war, schien er recht ratlos was er nun machen sollte. Der kurze Ansturm seiner Begeisterung war zwar nicht abgeebbt, aber sein Hirn begann wieder zu arbeiten und verriet ihm, dass er keine Ahnung hatte, was nun folgte. Nachdem seine gelben Augen zu der bunten Kätzin hinauf schauten, der er gern einige Emotionen entlockt hätte, noch nie hatte er sie frei gesehen, ganz ohne ihre Gesetze und Gebote, einfach verspielt und fröhlich, wanderte sein Blick in der Gegend umher, als wolle er die Lösung sogleich finden. Zu seiner Verwunderung war es gar so. Ohne dass er es in seinem spielerischen Tanz bemerkt hatte, war Twilight in seine Nähe gekommen. Die letzten Samenpuscheln sanken wieder hinab zur Wiese und würden in baldiger Zukunft einen Trieb ins Leben rufen, der vielleicht gar ohne Anubis Spiel nie entstanden wäre. Ein genügsamer Blick glitt in sein Gesicht, bis ihre Worte an sein Ohr drang.
Es entglitt ihm ein Seufzen, während er verharrend ihre Worte bedachte und seine eigene Situation. Eines seiner Ohren schnippte einen verlaufenen Löwenzahnsamen ab, der sich in seinem Fell verfangen hatte.
"Weißt du..."
Der Kater musterte die Getigerte vor seinen Augen, tatsächlich schien sie abgekämpft und egal was in ihrem Kopf heut Nacht für Bilder waren, sie hatte diese noch immer nicht gänzlich abgeschüttelt. So wie er heute Morgen mit seiner Stimmung gekämpft hatte. Für einen kurzen Wimpernschlag fiel es ihm schwer zu sein, wer er wirklich war. Für einen Moment wäre er gern einfach gegangen, wäre vor den nahenden Gedanken geflüchtet, die alle samt ihn wieder stürmen wollten, ihn einnehmen wie eine Festung, dennoch krampfhaft hielt er daran fest. Er war der Poet, er war der Ruhige, der mit den Worten spielte wie mit dem...Leben.
"Träume sprechen ihre eigene Sprache. Sie sind das Begehren wie auch die Ängste unseres Unterbewusstseins, vieles was wir selber kaum wahrnehmen, erkennt ein Teil unserer Seele als essentiell. Es sind Eigenschaften, die sich sonst nicht hervortrauen, sich nicht zeigen dürfen, weil einem vielleicht die eigene Stärke unter den Pfoten entweicht. Es können auch die Früchte der Furcht sein, weil Zweifel einem das Herz zernagen, obgleich am Tag sie kaum noch eine Rolle spielen mögen. Manchmal sind es auch nur Erinnerungen die in der Nacht Revue passieren wollen, da sie durch stetige neue Erlebnisse nie verarbeitet wurden. In Träumen hören wie die Stimme unseres Ich's, welche wir nicht mehr vermögen zu hören, wenn wir wach sind. Dennoch scheint der Traum niemals der Wahrheit gleich zu sein, egal welch Unheil dir dort widerfahren ist, lass es von dir ab, mit der Gewissheit das er zwar ein Teil deines Lebens ist, aber niemals der Herr über dieses."
Ja, dies fühlte sich viel besser an, dies war seine Stärke und auch wenn er sich bewusst war, dass er ihre Frage nicht beantwortet hatte und dies auch nicht tun würde, so fühlte er sich besser. Es war für ihn vielleicht der schwere Weg, noch einmal darüber nachdenken zu müssen, was ihn heute Nacht geplagt hatte, dafür jedoch spürte er nun den Sieg in sich. Ob ihr dies allerdings genügte, schien ihm ungewiss. Ein aufbauendes Lächeln schlich sich auf sein Maul.
"Schau dir den Tag an, die Sonne scheint und bald haben wir den Wald erreicht, es lohnt sich kein Trübsal."
[In Sichtweite unterhalb der Gruppe Alpha, Jade & Cori | bei Twilight]
Mika kleines Bärchen
Alter : 33 Alter Charakter : 6 Monate Geschlecht : Kater Fellfarbe : cremefarben getigert Besonderheiten : helle Haarfarbe, Augen Größe : 19 cm
Thema: Re: Kapitel 3: Das unberührte Paradies Di Feb 19, 2013 12:07 pm
Mit neugierigem Blick beobachtete der Jungkater die rote Katze. Sie schien freundlich gesinnt, zumindest war ihre Körpersprache total entspannt. Er wartete zunächst auf eine Antwort, welche auch recht zügig erklang. Was die Katze von sich gab verwirrte Mika etwas. Wieso sollten die anderen Katzen ausgerechnet sie brauchen? Wozu? Mika wollte endlich ein großer, starker Kater sein. Allerdings hatte er mehr und mehr mitbekommen, dass die Erwachsenen das Sagen hatten, ihn sowieso keiner wirklich Ernst nahm und er mehr ein Mitläufer als eine Hilfe war. Seine Ohren zuckten.
"Wo ich herkomme, da lag die Beute praktisch schon auf den Straßen, da musste ich nicht viel dafür tun."
Er schnippte mit dem Schwanz und begutachtete, noch aus der Entfernung, die tote Maus. Er hob erneut den Kopf, als ihn Sunny einen Teil ihrer Beute anbot. Das war lange nicht selbstverständlich, schließlich musste doch jeder um sein eigenes Leben kämpfen. Vielleicht hatte die Katze sich auch nur überschätzt und war schon satt? Mika schnurrte leise vor sich hin und ging dann einige Schritte auf die Rote zu.
"Ich nehme dein Angebot gerne an, das heißt, wenn es dir wirklich nichts ausmacht. Sooo riesig ist mein hunger nämlich nicht und ich könnte mir auch selbst etwas jagen."
Natürlich war das gelogen. Sein Magen krampfte immer mehr, der Hunger stieg ihn schon bis in den Kopf und ob er überhaupt etwas erbeuten könnte war die andere Frage. Ein wirklich guter Jäger war er nämlich nicht, natürlich würde er das nie zugeben, zumindest nicht vor ihr.
Vorsichtig senkte der die Schnauze Richtung Maus. Er hielt inne und wartete noch einige Herzschläge. Vielleicht änderte sie ihre Meinung noch? Vorsichtig zog er die Beute zu sich heran und nahm einen Bissen. Wirklich viel bot eine Maus natürlich nicht und er achtete darauf, dass er ihr noch etwas übrig ließ. Wie würde das denn aussehen, wenn er einer Katze alles wegfraß. Nein, das musste nicht sein. Er setzte sich aufrecht hin, schleckte die Lefzen und begann mit der Fellpflege. Derweilen hatte die Katze auch schon ihren Namen verraten. Sunny... ein hübscher Name, welcher irgendwie zu ihr passte.
Sie scheint sehr verträumt zu sein... oder doch eingebildet? Aber dann hätte sie mir bestimmt nichts abgegeben.
Nach dem er die ausführliche Fellpflege, wie er das doch hasste, beendet hatte, wandte er sich wieder an die junge Katze. Sie war etwas älter als er selbst, aber dennoch recht jung. "Sag mal, bist du bei den Zweibeinern oder in der Stadt geboren? Ich mein, mit deinen Jagdfähigkeiten musst du ja schon gut trainiert sein."
Ihm fiel einfach nichts Besseres ein, also fragte er sie irgendetwas. Schließlich war es bestimmt nicht schlecht Kontakte zu knüpfen und schon einmal etwas über seien neuen Clan Gefährten herauszufinden. Vielleicht würde ihm das noch einmal hilfreich sein. Er spähte hinüber zum Wald, ihr Ziel. Bald würden sie ihn erreichen. Mika fiel ein, dass er noch nie in einem Wald gewesen war. Was dort wohl auf ihn wartete? Vielleicht keine lauten Monster auf Straßen, aber dafür kannte er diese wenigstens und wusste wie man ausweicht und Zweibeinern aus dem Weg ging. Den Wald und seine Tücken kannte er noch lange nicht. Er sah hinüber zu den Erwachsenen, ob diese wirklich wussten was sie da taten? Es schauderte ihn. Mehr zu sich selbst, aber dennoch laut und deutlich sagte er: "Was uns dort wohl erwartet...."
[bei Sunny / beobachtete / spricht / nimmt einige Bissen ihrer Beute / lässt etwas übrig / pflegt sein Fell / überlegt / spricht]
Twilight die Dämmerung
Alter : 24 Alter Charakter : 3 Jahre Geschlecht : Katze Fellfarbe : Creme, Gesicht dunkler Besonderheiten : Narbe am Bein Größe : 20 cm
Thema: Re: Kapitel 3: Das unberührte Paradies Fr Feb 22, 2013 4:37 pm
Tief blickte sie in seine Augen. In seine wunderschönen, gelben Augen. Ihre eigenen Augen waren blau und in seinem Blick spiegelte sie sich selbst wieder. Sie sah ihr eigenes Bild in diesen Augen, in diesen klugen Augen. In diesen Augen, die von Weisheit sprachen. Anubis sah ja auch sehr klug aus. Und auch seine Worte, die er an sie gerichtet hatte, sprachen von seiner Klugheit. Es stimmte, was er sagte. Twilight hatte schon oft in ihren Träumen Erinnerungen verarbeitet und ihre geheimsten Wünsche geäußtert. So wie den Wunsch nach Liebe, nach jemandem, der ihr ganzes Denken einnehmen konnte. Er hatte sie beruhigt und ihr etwas zum Nachdenken gegeben, womit sie die bösen Bilder in ihrem Kopf verbannen konnte. Danke formte sie still und leise mit dem Mund, ohne einen Laut zu sagen. Irgendwann hatte sie sich dann überlegt, was sie sagen sollte und lenkte ein neues Thema ein.
"Warst du schon einmal in einem Wald? Oder in Freiheit? Und, wie ist deine Geschichte? Ich habe keine besonders interresante Geschichte, aber so eine Katze wie du muss doch ein bisschen was zu erzählen haben, oder? Oder, irre ich mich da?"
Freiheit. Das, was wir uns alle gewünscht hatten. Frei zu sein, wie ein Vogel, der immer davon fliegen kann, wenn es ihm danach beliebt. Ja, so musste sich Freiheit anfühlen, wenn man schwebte und die ganze Welt sehen konnte. Auch Twilight wollte endlich ihre neue Welt sehen. Sie wollte den Waldboden unter ihren Pfoten spüren, sie wollte den Duft des Waldes riechen, lernen zu jagen und zu kämpfen, wie eine Kriegerin, eine gefürchtete Kriegerin. Und sie sehnte sich einen Krieger dazu, einen Krieger, der im Schatten stand. Doch, wer war er? Wer sollte es sein? Das würde niemals gehen. Dazu bin ich viel zu schwach. Ich meine, ich habe es vorhin nicht mal geschafft, auf den Beinen zu bleiben. Sie zerstörte somit die Wolke des Glücks, die sie sich grad zusammengedacht hatte und landete hart auf dem Boden der Tatsachen. Tja, dass hatte sie davon, wenn sie sich was ausdachte, dass nicht mal gehen könnte. Sie wollte erzählen, von ihrer Geschichte, von ihrer Vergangenheit, sie wollte es ihm anvertrauen.
"Ich lebte einmal auf einem Bauernhof. Ich wurde dort geboren, von meiner Mutter Raven. Ich hatte auch zwei Geschwister, insgesamt waren wir also drei Schwestern. Doch, Midnight und Star starben später am Katzenschnupfen. Wir waren eine perfekte, kleine Familie, wir hatten Spaß, lernten, uns zu verteidigen, zu kämpfen, zu jagen. Die Menschen versorgten uns gut, sie streichelten uns, sie gaben uns Futter und liebten uns. Doch, als meine Schwestern von uns gingen, wurde alles zum Alptraum. Auch ich war krank, aber ich war schon stark genug, um es zu überleben. Und ich wurde wieder gesund. Meinem Vater liefen wir früher öfters über den Weg, denn er wohnte auch auf dem Hof. Doch bald verschwand er und kehrte nicht mehr wieder. Ich weiß nicht, was mit ihm passiert ist. Aber kommen wir nun zu meiner Mutter. Nach langer Zeit, - Ich war gerade über den Tod meiner Geschwister hinweggekommen - verstarb meine Mutter. Fremde Katzen, eine ganze Gruppe, groß gebaut und stark kamen zu unserem Hof und wollten uns unsere Jagdgründe dort nehmen. Doch meine Mutter ließ das nicht zu. Sie starb bei dem Versuch, sie zu vertreiben, doch mein Leben hatte sie so gerettet. Denn, die Streuner wurden doch uns beide und ein paar andere Katzen des Hofes, mit denen wir uns gut verstanden vertrieben. Wir hatten zwar gewonnen, aber ich zog mit immer weiter zurück, ich trauerte. Ich verließ das Haus meiner Menschen viel öfter, denn wir waren ja keine Hauskatzen, denn wir durften ja auch nach draußen. Doch so richtig frei fühlte ich mich nie. Ich kam immer später zurück, ich wusste nicht einmal, was ich dort draußen gemacht hatte, ich war einfach gelaufen, bis meine Pfoten mich nicht mehr trugen und habe mich dann schlafen gelegt, nur damit dies wieder beginnen kann. Doch, die Katzenseuche hat den Bezug zu meinen Menschen zerstört. Sie mieden mich, sie verscheuchten mich, sie trieben mich weg. Ich wurde selbst zu einem Streuner, wie die, die meine Mutter so kaltblütig getötet hatten. Ich suchte lange nach einem neuen Bezug, einem neuen Anschluss. Auf dieser Suche bin ich oft dem Tod entkommen, denn die Streuner jagten mich, sie wollten auch mich töten. Doch, ich lief weg oder stellte mich der Gefahr - Und kämpfte mich irgendwie durch. Früher war ich oft nicht damit zufrieden, was ich hatte und wollte mehr. Doch nun weiß ich, wie es ist, nichts zu haben und bin froh, dass ich wieder etwas habe. Ich hatte die Streuner damals unterschätzt und sie nicht genug respektiert. Doch nun respektiere ich jeden Gegner. Aber, jetzt brauche ich das alleinsein ja nicht mehr zu fürchten. Ich bin jetzt eine von euch. Aber nun, erzähle mir, wie so ein Kater wie du auf diese Straßen gekommen ist."
Oft, als sie berichtete wurden ihre Augen glasig und sie schaute weg. Es tat einfach weh, über das zu sprechen. Doch jetzt ging es ihr besser. Sie hatte ihn jetzt einfach überrumpelt und ihn gezwungen ihr zuzuhören. Sie hoffte, es hatte ihn interresiert. Jedenfalls interresierte es sie, was er zu berichten hatte.
[ bei Anubis l denkt l fragt ihn nach seiner Vergangenheit und erzählt ihre eigene ]
Jade blühendes Mondlicht
Alter Charakter : 2 Jahre Geschlecht : Weiblich Fellfarbe : Schwarz - Grau meliert Größe : 27 cm
Thema: Re: Kapitel 3: Das unberührte Paradies So Feb 24, 2013 1:10 am
Verwundert hob Jade den Kopf und sah ihren Bruder an, als dieser diese Frage an sie richtete. Es war selten, dass er sie so etwas fragte. Das letzte Mal war, als sie ihre Kitten verloren hatte. Auch da war Coricopat zu ihr gekommen und hatte sie nach ein paar Tagen gefragt ob es ihr gut ginge. Die dunkle Katze neigte den Kopf etwas zur Seite. Diese Frage war so selten, dass Jade sich wohl nie an den Klang gewöhnen würde. Vor allem wusste sie, dass sie ihren Bruder nicht belügen konnte. Er fragte sie das nur, weil er eine ehrliche Antwort von ihr wollte. Und Jade war gewillt sie ihm zu geben. Sie atmete tief durch und rieb dann ihren Kopf an dem ihres Bruders. Dabei schnurrte sie leise, dann legte sie sich zu Coricopats Pfoten hin. "Mir ist kalt und ich habe Hunger. Ich habe Angst und dieser Wald sieht ziemlich bedrohlich aus. Ich könnte dir jetzt also sagen, dass es mir nicht gut geht. Doch das ist nicht die ganze Wahrheit. Du bist bei mir und das ist für mich das Allerwichtigste. Ich bin so froh, dass du mitgekommen bist. Wenn du bei mir bist, dann weiß ich, dass mir nichts passieren wird. Wir zwei haben schon so viel zusammen durchgestanden."
[Bei Coricopat, denkt, spricht]
Sunny Licht im Dunkeln
Alter : 25 Alter Charakter : 1 Jahr Geschlecht : Katze Fellfarbe : rot getigert Besonderheiten : 2 cm fehlen von ihrem Schwanz Größe : 23 cm
Thema: Re: Kapitel 3: Das unberührte Paradies So Feb 24, 2013 2:33 pm
Sunny bemühte sich, nicht angewidert die Nase zu rümpfen oder von Mika abzurücken. Aber die Vorstellung, dieser Kater hätte unter bakteriellen Umständen einfach mal so Essen von der Straße gegessen, hielt die rot getigerte einfach nicht aus. Er könnte krank sein, oder sogar ansteckend!, dachte sie. Nur war es ihr nicht entgangen, dass die anderen Katzen es höhst verwirrend fanden, wenn sie ihren Ekel offen zeigte und so blieb ihr nichts anderes übrig, als sich zu überwinden und zu lächeln. Immerhin gelang ihr dies ziemlich gut. Genau wie ihr Gegenüber, betrachtete sie die erlegte Maus. Sie war halb verzehrt, aber trotzdem keimte in der Kätzin folgender Gedanke auf:
Ich könnte sie für mich alleine haben und was mache ich? Biete meine erlegte Maus einer anderen Katze an. Hätte ich das lieber sein lassen sollen? Aber besonders hygienisch ist es ja auch nicht, sie vergammeln zu lassen, da könnte Mika gut als Resteverwerter herhalten ...
Sunny entschied sich für letzteres, aber Mika lehnte bereits ab, obwohl die rote genau sehen konnte, wie er die Frischbeute begehrte. Mit peitschendem Schweif musterte sie den jungen Kater. Es kam ihr nicht so vor, als sei er ein großartiger Jäger. Schließlich aß er vor einiger Zeit noch Straßenfraß. Sunny war sich nicht sicher, ob sie mit ihrem Angebot seinen Stolz verletzt hatte, oder er einfach dumm war, weil er sich ergebende Initiativen nicht ergriff.
"Ja ja, das sagen sie alle. Und am Ende bin ich wieder diejenige, die nicht teilen wollte. Hier, nimm!", miaute sie ein wenig schnippisch, zwinkerte dem kleinen Kater jedoch zu und schob die Beute zu ihm hinüber. Dankbar sah sie, wie er einige Bissen von der Beute nahm und ein warmes Gefühl breitete sich in der Kätzin aus, als sie bemerkte, dass sie einer Katze etwas gutes getan hatte. Dieses Gefühl war neu für Sunny, aber niemand kann behaupten, dass es nicht gut tat. Als Mika fertig gegessen hatte, aber noch etwas übrig ließ, sagte Sunny ihm, er könne den Rest auch noch essen, denn sie sei schon satt. Erfreut schnurrte die Kätzin, als sie nach ihrer Vergangenheit gefragt wurde. Wie sehr sie es doch liebte, in Erinnerungen zu schwelgen! In der Voraussicht, sie würde gar nicht mehr aufhören zu erzählen, wenn sie erst einmal angefangen hatte, begann sie:
"Zweibeiner wie ich sie hatte, müsste eigentlich jeder besitzen, denn wer hat schon etwas gegen ein feines Leben?! Mein Territorium war allgemein beschrieben: geräumig - im Vergleich zu vielen anderen Territorien, von denen ich gehört habe - es hätte aber trotzdem größer sein können. Mein Napf bestand aus irgendetwas kristallischem und mein Spielzeug gab's in vielen verschiedenen Variationen. Ich fand es immer lustig, es zu jagen. Wenn meine Zweibeiner irgendwann nichts mehr dagegen haben, könnten wir zwei sie mal besuchen! Aber ich schweife ab. Ich wurde sogar im Garten gebraucht. Dort habe ich immer die Vögel und anderen Eindringlinge verjagt – und manchmal auch erlegt, aber das mochten meine Zweibeiner nicht so gerne. Und eines Tages war der Ausgang versperrt, weil ich mich mit einem Nachbarskater gezofft hab und durfte nicht mehr nach draußen. Aber dafür habe ich den Zweibeinern ein paar Kratzer verpasst, ha! Und wie war dein altes Zuhause so? Dein Leben muss super gewesen sein!"
Den letzten Satz hatte Sunny eigentlich ironisch gemeint und biss sich danach auf die Zunge, weil sie festgestellt hatte, dass es verletzend wirken könnte, nachdem Mika ihre tolle Geschichte erfahren hatte. Aber die Frage hatte überraschend ernst geklungen und Sunny hoffte, dass sie Mika jetzt nicht vergrault hatte. Der jedoch, hatte schon die nächste Frage gestellt und Sunny folgte seinem Blick zum Waldesrand. Als ob ich die beantworten könnte!, dachte die Katze. Aber was sie sagte, war:
"Das werden wir bald erfahren."
[ekelt sich | denkt | antwortet | freut sich | erzählt Lebensgeschichte | beißt sich auf die Zunge | antwortet]
Coricopat Schwarz, Still und Unscheinbar
Alter : 31 Alter Charakter : 2 Jahre Geschlecht : Kater Fellfarbe : Schwarz Besonderheiten : braunes Fell an Brust-wie umgelegtes Band Größe : 33 cm
Thema: Re: Kapitel 3: Das unberührte Paradies Mi Feb 27, 2013 6:56 pm
Der schwarze Kater merkte, wie sich ganz allmählich kleine Gruppen bildeten. Unmerklich gesellte sich jeder zu dem, den er bereits kannte und sprach auch nur mit dieser Katzer, oder diesem Kater. Auf eine Art war das natürlich nicht das Beste, da sie sich so nie richtig kennen lernen würden, wenn man das Bekannte nicht mal verlassen würde, um ins Unbekannte einzutauchen. Also was hatte diese Katzengruppe für einen Sinn, wenn jeder doch wieder zu dem fand, den er bereits kante? Er sah seine Schwester neben sich an und fragte sich, ob die beiden immer zusammen blieben, oder ob sie sich immer weiter entfernen würde, um ihren eigenen Weg zu gehen.
Es wäre nur natürlich, denn wie in jeder Katze musste auch in Jade das Bedürfnis nach Liebe stecken und der Wunsch irgendwann eine Liebe zu finden und Nachkommen großziehen zu können. Er wollte ihr da nicht im Wege stehen, aber auch wollte er nicht, dass sie blind in ihr Verderben laufen würde. Er wollte nur nicht, dass Jade verletzt werden würde, wenn er ihr einfach den freien Willen gab und sie tun würde, was sie wollte.
Was sie zu ihm sagte leuchtete ein. Es waren die natürlichen Ängste vor der Ungewissheit und Coricopat schnurrte, als er seinen Kopf an ihrem rieb. “Ich bin ebenso froh, dass ich dir hinterhergegangen bin. Anders wäre das völlig unvorstellbar gewesen, denn ohne dich kann ich nicht sein wer ich bin. Vor allem, weil du mich so akzeptierst, wie ich bin.“
Es klang vielleicht ein wenig kitschig, aber so war es überhaupt nicht gemeint und Jade würde das schon verstehen. Seine Augen drückten ihr gegenüber Wärme aus. Wärme, die er nur seiner Schwester allein geben würde und konnte und niemandem sonst.
“Ich hoffe, dass wir die nächsten Schritte auch gemeinsam durchstehen können, so wie es von Anfang an war.“
[bei Jade, spricht]
Mika kleines Bärchen
Alter : 33 Alter Charakter : 6 Monate Geschlecht : Kater Fellfarbe : cremefarben getigert Besonderheiten : helle Haarfarbe, Augen Größe : 19 cm
Thema: Re: Kapitel 3: Das unberührte Paradies Do Feb 28, 2013 12:34 pm
Während sich Mika wieder der Maus bzw. den letzten, kaum erkennbaren Resten von ihr zuwandte, begann Sunny von ihrer Vergangenheit zu erzählen. Der Jungkater schleckte sich das Maul, ließ dann vom letzten Haarbüschel ab und sah wieder zu Sunny. Neugierig lauschte er ihren Worten. Seine Ohren zuckten, seine Nackenhaare stellten sich für einige Sekunden auf, als Sunny meinte sie würde ihre Zweibeiner besuchen wollen. Warum das denn? War sie nicht froh diese los zu sein? Schließlich waren die Zweibeiner gefährlich und hatten die Katzen vertrieben. Sollten sie doch sehen, was sie davon haben. Mika schüttelte sich die Anspannung aus dem Fell. Sunny erzählte von einem Streit mit Nachbarskatzen, von irgendwelchen Spielzeug und fragte ihn dann. Einige Augenblicke war alles ruhig... er blickte umher und überlegte. Tja, sein Leben muss super gewesen sein? Na, wenn sie das super nannte. Er krallte sich mit den Vordertatzen am Grasboden fest.
"Nun, so richtig kann ich mich gar nicht mehr erinnern. Ich war wohl noch zu jung. Ich weiß, dass ich irgendwo geboren wurde. Es war kalt, laut und stickig. Dann zogen wir um. In einen alten keller. Dort war es zumindest trocken. Meine Mutter wurde von Zweibeinern gejagt und von einem dieser Monster zerquetscht. Ich und mein Bruder konnten fliehen, leider habe ich ihn auch noch verloren."
Er machte eine Pause, erhob sich dann und peitschte auffordernd mit dem Schwanz.
"Die Zweibeiner sind unsere Feinde. Egal ob sie euch früher mit Nahrung versorgt und euer Fell gewaschen haben. Sie sind gefährlich. Wegen ihnen habe ich meine Familie und mein zuhause verloren, wurde gejagt, mit Steinen beworfen oder von deren Hunde gestellt. Nein, ich will gar nicht zurück in die Stadt. Niemals."
Er machte einen Satz zur Seite, schlug gegen einen Grashalm und kämpfte mit ihm. Dann sah er auf. noch immer tat sich nicht viel.
"Wann es wohl endlich weiter geht? Wie wäre es... wir laufen schon voraus? Wir schlagen alle Feinde und Gefahren nieder und räumen den Weg für die Anderen. Vielleicht finden wir ja einen tollen Platz und der gehört dann uns, weil wir ihn zuerst gefunden haben."
Während er davon sprach die Gefahren auszulöschen, schlug er wild mit den Pfoten in der Luft herum. Als er geendet hatte streckte er die Brust raus, hob den Schwanz und machte einige Schritte um Sunny herum. Auffordernd maunzte er.
[bei Sunny / frisst die Reste / lauscht / spricht / möchte los]
Anubis Wächter der Seelen
Alter Charakter : 4 jahre Geschlecht : Kater Fellfarbe : Grau/Silber Größe : 33 cm
Thema: Re: Kapitel 3: Das unberührte Paradies Do März 07, 2013 1:33 pm
Reglos blieb Anubis gegenüber der Kätzin stehen, die seinem Wortlaut gelauscht hatte und nun eine stumme Antwort formte, dessen Deutung bei dem Kater lag. Der Zeitraum der Stille schien nur einen Augenblick zu verweilen, als Twilight begann. Es waren einige Fragen die sie verlor, dennoch trugen diese eine gewisse Bürde mit sich. Freiheit und seine eigene Geschichte. Mit schief gerichteten Kopf musterte der Getupfte ihre blauen Augen. Noch immer war er wortlos, insgeheim fragte er sich, welch ein Bildnis sie von diesem schmächtigen und relativ kleinen Kater hatte. Er war nicht besonderes, er war nicht spannend, er war ein Hauskater. Nichts hatte er eigentlich je erlebt, nichts erfahren was andere als eine interessante Geschichte betiteln würden. Er wusste um sein leichtes und beständiges Leben, welches er zuvor geführt hatte. Er wusste um seine Hilflosigkeit, aber ihm schien, als würde er für diese Kätzin ganz anders wirken. Einen Moment war er ratlos. Was wollte sie hören? An seinem Anblick allein konnte man erahnen, dass er nie sein Futter selbst erjagen musste, dass er nie draußen war, dass er nie Kontakt mit der wirklichen Welt hatte, oder war es nicht so? Seine gelben Augen glitten von ihrem Antlitz davon, zwischen seine Pfoten, hinab an seinem Brusthaar. Sein Fell war nicht mehr so sauber und gestriegelt, seine Krallen hatten rissige Einkerbungen bekommen und waren von Schmutz verfärbt. Diese Erkenntnis erreichte ihn zum ersten Mal, mit einer gewissen Unsicherheit aufgrund der eigenen Zweifel und Verwunderung, hob er seine Pfote, betrachtete die wunden und gepeinigten Ballen, die zuvor weich und samtig waren. Instinktiv ließ er seine kribbelige Zunge über die schmerzende Haut wandern. In den glasigen Augen huschte ein Bildnis des verloren sein. Ruckartig fuhr er den Kopf wieder hoch, als er erneut ihre Stimme hörte, die Pfote suchte vorsichtig wieder gen Boden und während sie bereits mit ihrer eigenen Geschichte begann, wandte er sich um und fragte sich, wie weit sein Weg bereits gewesen war.
Auch wenn sein Blick kurz wanderte, richteten sich seine Ohren aufmerksam auf. Bald darauf war er dazu geneigt Twilight anzuschauen. Geschwister..., wie lange hatte er nicht mehr an jene Zeit zurück gedacht? Die Gegenwart rollte über ihn ein und verdeckte viel zu oft die Sicht auf die Vergangenheit. Es fehlte die Zeit dafür sich zu erinnern und die alten Momente erneut zu fühlen. Langsam ließ er sich auf sein Hinterteil nieder. Sein Schwanz kringelte sich währenddessen um seine Statur, ab und an schloss er die Augen um die Erfahrungen von Twilight mit erleben zu können. Ihre Trauer und ihre Angst konnte man auch noch nach den vergangenen Jahren in ihrer Stimme schwingen hören, wie sie gekämpft haben musste und auch trotz allem wie in den ersten Lebensmomenten das Glück mit einherging. Dennoch konnte Anubis von Beginn ihrer Geschichte deutliche Unterschiede zu seinem eigenem Leben feststellen. Sie hatte auf einem Hof gelebt, dem Menschen zwar vertraut, aber auch auf sich gestellt und ihm dienlich als Mäusevollstrecker....Es war gerade einer jener Phasen in denen Anub seine Augen geschlossen hielt, als er sie plötzlich aufriss. Auch sie war fortgejagt worden, aber sie sprach etwas aus, was ihm fremd erschien. Eine Seuche, zuvor nannte sie es Katzenschnupfen, nie Seuche. War es jener Grund gewesen? Waren sie krank? Hatten die Menschen deswegen so viel Furcht und Groll vor den ehemals vierbeinigen Freunden? Zischend zog er die Luft in sich ein, aber er gab seine Frage nicht preis. Sie würde ihm nicht die nötigen Antworten geben können, dass wusste er. Vielleicht war es nur ein Gerücht, welches sie auf ihren Wegen aufgeschnappt hatte, vielleicht nur ein Mittel um den die Frage, welche ihn so oft plagte zu vergessen...Dennoch wurde ihm bewusst, irgendwann würde er noch mal in die Stadt zurück kehren wollen, den Gründen auf der Spur und sie für seine Gewissheit aufdecken.
"Ich bezweifle das mein Leben dein Interesse halten könnte. Nun nachdem ich deiner Geschichte lauschen durfte, bin ich mir meiner vorigen Gedanken sicher, ich würde dich wohl nur langweilen. Du hast viel in deinem jungen Dasein erlebt, Glück, Trauer und Schicksalsschläge. Ich bin erst an meinem ersten Kampf an erlangt, obgleich ich deiner Jahre wahrscheinlich übertreffe. Dennoch musste ich nie der gleichen Mut und Stärke beweisen, wie du es bereits getan hast. Doch wenn es dein Wunsch ist, dann erzähle ich dir ein Teil meines Lebens, denn auch wenn es kaum so viel Spannung in sich trägt, so schätze ich jede Stunde meiner Vergangenheit...
Mein Leben begann in der Gemeinschaft meiner Familie, wie du habe auch ich zwei Schwestern die mit mir das Licht der Welt erblickten. Ihre Namen tragen das Zeichen meiner Herkunft mit sich, Fellah wurde genannt nach dem betörenden Duft der Jasminblüte und Hala wurde nach ihrer Süße getauft. Ich hingegen bekam den Namen eines Ägyptischen Gottes, so ist Anubis eigentlich der Totengott, der einen fürs Jenseits vorbereitet. Wir wuchsen glücklich mit unseren Eltern auf, auch mein Vater Horus war bei unserer Aufzucht beteiligt und unterstützte unsere Mutter Isis bei Rat und Tat. Es war eine sehr glückliche und sorglose Zeit für uns Kitten. Weder sahen wir je die Außenwelt, noch mussten wir je Hungersnöte haben. Unsere Menschen haben uns gehütet wie ihre Augäpfel und uns beinahe jeden Wunsch erfüllt. Irgendwann als wir älter wurden, kamen die ersten Besucher ins Haus. In der Zeit waren wir noch nicht soweit unsere eigene Familie zu gründen, aber wir hatten eigentlich alles gelernt was wir fürs Leben brauchten, so dachten wir es jedenfalls. Heutzutage bin ich eines besseren belehrt worden. Nun gut, nach und nach war nun entschieden wer von uns Dreien zu welchem Menschen kommen würde. Meine Menschenfrau war allein, sie hatten keine Kinder und keinen Mann, so war ich für sie alles was sie hatte und sie alles was ich hatte, denn seit dem Tag, an welchem sie mich mit nahm, habe ich nie wieder meine Familie gesehen. So ist der Lauf der Dinge...Dies war der erste und beinahe einzige Tag in dem ich das Haus verlassen hatte, sie hatte mich in einen Korb gesetzt, diesen abgeschlossen und dann sind wir im Auto zu ihr gefahren, dies wiederholte sich nur wenn wir zum Tierarzt fuhren. Ich war nicht traurig und auch nicht enttäuscht. Unsere Eltern hatten uns stets auf diesen Tag vorbereitet und ich wusste, dass es ihnen an nichts mangeln würden. Sie hatten dort ein gutes Leben, ich hoffe sie haben es immer noch. Sie waren teure Tiere, ich bezweifle sehr, dass ihre Besitzer sie je hergegeben hätten. Aber dies hatte ich stets auch von meinem Frauchen gedacht, für sie wäre ich durchs Feuer gegangen. Mein Leben hatte keinen besonderen Schnitt durchzogen, ich war genauso glücklich bei ihr wie zuvor. Sie verbrachte viel Zeit mit mir und gab mir stets was zu fressen, wie die besten Streicheleinheiten die man sich wünschen kann, wenn sie auf der Arbeit war, so verbrachte ich den Tag in der Wohnung, betrachtete die Welt durchs Fenster oder schlief. Ab und an, wenn sie wusste, es würde ein langer Tag des Alleinseins für mich werden schaltete sie die Flimmerkiste an und die Stimmen wie Bilder erfüllten den Raum mit Abwechslung. Dies war mein Leben und ich habe es geliebt..."
Kurz verengten sich seine Augen, ließen nur noch einen dunklen Strich zurück und das funkelnde Gelb, welches sich mehrte, dann aber besann er sich. Auch dies gehörte zu einem schätzenswertem Leben, obgleich sein Weg ihm nun uneben erschien.
"Irgendwann, aus heitrem Himmel hat sie mich gemieden. Die Abstände in denen sie mir näher kam wurden immer größer, das Futter immer weniger, als wollte sie mich auf das was kommen würde vorbereiten. Sie regierte nicht mehr auf mein verzweifeltes Miauen, wenn ich Hunger hatte und auch nicht wenn ich mich einsam fühlte. Selten war sie nur noch Zuhause und wenn, sperrte sie mich in ein Zimmer ein, in dem sie nicht war. Bis heute weiß ich nicht, was ich hatte das sie mich so abartig fand. Ich konnte ihren Ekel spüren, besonders an dem letzten Tag. Sie hatte die Wohnungstür offen gelassen und mich mit Handschuhen gepackt. Nie hätte ich sie gekratzt oder gebissen, ich wusste nicht wofür diese Sicherheitseinrichtung waren, so hing ich wie ein nasser Sack in ihrem engen Griff, als sie mich auf die Straße warf und hinter mir, bevor meine Füße noch den sicheren Boden erreicht hatten, die Tür ins Schloss warf."
Anubis schluckte, die entspannte Haltung seines Körpers verkrampft sich, als seine Krallen in den Erdbodden fuhren und in ihm kleine Furchen einarbeiteten, dann aber begann er sich wieder zu lösen und ein leichtes Lächeln tat sich auf, wie die ersten Sonnenstrahlen nach einem Wolkenbruch.
"Ich habe nie diese Freiheit erlebt, doch nun sehne ich mich nach ihr. Mein Inneres verzehrt sich nach dem Leben, welches ich nie hatte. Ich wünsche mir die Welt entdecken zu können, ich will Jagen können und wahrlich über das Leben richten können. Dies ist nur eine neue Chance und kein Ende, auch wenn es anfangs sich so anfühlte."
[bei Twilight | hört ihr zu & erzählt seine Geschichte]
Sunny Licht im Dunkeln
Alter : 25 Alter Charakter : 1 Jahr Geschlecht : Katze Fellfarbe : rot getigert Besonderheiten : 2 cm fehlen von ihrem Schwanz Größe : 23 cm
Thema: Re: Kapitel 3: Das unberührte Paradies Sa März 09, 2013 7:07 pm
Enttäuscht blickte Sunny auf den Boden. Mika schien ihre Geschichte nämlich ganz eindeutig nicht zu gefallen und sträubte sogar das Nackenfell! Also ein wenig Beherrschung konnte man doch erwarten, wenn man nach seiner Vergangenheit gefragt wurde. Sunny schnaubte kaum hörbar. Und sie hatte doch tatsächlich diesen ungezogenen Kater zu einem Besuch ihrer Zweibeiner eingeladen! Tja, das war dann wohl sein Problem. Würde Sunny sich halt alleine auf den Weg machen zu ihren Zweibeinern. Den besten der Welt. Die ein Regal mit all ihren Pokalen der vielen Schönheitswettbewerben errichtet haben – nur für sie. Sollte Mika doch ruhig als Resteverwerter leben, das brauchte Sunny jetzt nicht mehr zu interessieren. Er könnte nicht genüsslich Nassfutter Royal naschen. Erst dann fiel Sunny ein, dass ihre Zweibeiner sie verstoßen hatten. Und wieder hatte die rot getigerte das Bild der vor ihrer Nase zugeschlagenen Tür vor Augen. Dieser Gedanke, die Zweibeiner hatten sie nicht mehr gewollt und womöglich bereits ersetzt durch so einen fetten, stinkenden Flohsack, ging einfach nicht in ihren Kopf rein.
Interessiert lauschte Sunny Mikas Worten und zog daraufhin eine Schnute. Sein Leben war wohl doch nicht so super gewesen, sie hatte sich geirrt. Die Kätzin gab sich einen Ruck und sprang über ihren Schatten.
"Dass du deine Mutter und deinen Bruder verloren hast, tut mir leid... ich kann auch nicht verstehen, wie Zweibeiner nur in diese stinkenden Blechmonster steigen können. Dämlicher geht's doch gar nicht!"
Mit ihrer rechten Vorderpfote schlug sie wütend auf einen langen Grashalm ein. Prügelte ihre Wut auf ihre Zweibeiner heraus, die Wut auf Mikas Zweibeiner, Monster und ihre fiesen Gedanken vorhin. Das was Mika erlebt hatte, machte sein Hass auf Zweibeiner natürlich verständlich. Aber Sunny hatte sowieso keine andere Möglichkeit, als sich mit dem Gedanken anzufreunden, sie würde niemals wieder zu ihren Zweibeinern kommen können. Wieso dann noch rebellieren? Mikas Vorschlag klang sehr verlockend. Später würden wir als Clanhelden dastehen, die den Clan noch bevor sie angenommen wurden, gerettet haben! Dieser Tagtraum zauberte der rot getigerten ein breites Grinsen auf die Lippen und sie schnurrte laut, peitschte mit dem Schweif und peste davon. Noch missfiel es ihr, dass sie ihren Ruhm mit Mika werde teilen müssen, doch das schob sie erst einmal in den Hintergrund.
"Los! Komm, du lahme Ente!", schmetterte Sunny noch über die Schulter zurück und hüpfte einmal in die Luft. Sie wollte nicht komplett wegrennen, nur einmal gucken, was sie erwarten würde.
[denkt | lauscht Mikas Worten | spricht | malt sich Zukunft aus | prescht davon]
Jade blühendes Mondlicht
Alter Charakter : 2 Jahre Geschlecht : Weiblich Fellfarbe : Schwarz - Grau meliert Größe : 27 cm
Thema: Re: Kapitel 3: Das unberührte Paradies So März 10, 2013 2:06 am
"Das hoffe ich auch. Das hoffe ich wirklich." Meine Jade dann leise zu ihrem Bruder und sah zu ihm auf. Er wirkte so groß und stark auf sie, dass Jade fast ihre Angst vor dem Unbekannten vergaß, dass da noch kommen würde. Niemals wollte sie ohne Coricopat irgendwo hingehen. Und auch wenn es da nun einen Kater gab, der ihr Interesse geweckt hatte und dem Jade mittlerweile auch kilometerweit nachlaufen würde, ihr Bruder blieb immer an erster Stelle. Niemand kannte sie so gut wie es Coricopat tat und vielleicht würde sie niemand jemals so kennen lernen. Schnurrend rieb Jade ihren Kopf an der Seite ihres Brudesr und legte sich dann zu seinen Pfoten hin. Sie streckte die Hinterfüße zur Seite und schnickte mit der Schwanzspitze hin und her. Coricopat würde auf sie aufpassen und Jade wollte ihre wund gelaufenen Pfoten noch etwas schonen. "Ich hoffe nur die Gruppe nimmt ein bisschen mehr Rücksicht auf die Kitten. Die waren nach der letzten Etappe ziemlich erschöpft." Fing sie dann ein anderes Thema an, eines das ihr aber auch sehr am Herzen lag. Jade, die noch kein Mutterglück erleben durfte, war sehr bedacht auf die Sicherheit der Kittens.